Ein wildlebender Wolfswelpe in Bayern (Symbolbild)
Bildrechte: BR / S. Koerner
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Bald öfters zu sehen? Ein wildlebender Wolfswelpe in Bayern.

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Wie das Altmühltal auf die Wolfswelpen reagiert

Wie das Altmühltal auf die Wolfswelpen reagiert

Ende Juni hatte eine Radlerin vier Wolfswelpen im Altmühltal gefilmt. Das Landesamt für Umweltschutz bestätigte dem BR den Wolfsnachwuchs. Die Menschen im Altmühltal sind geteilter Meinung über den Umgang mit den jungen Wölfen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Bereits seit mehreren Monaten gab es Spekulationen über einen möglichen Wolfsnachwuchs im Altmühltal. Mittlerweile sind vier Wolfswelpen in der Region bestätigt. Das teilt das Landesamt für Umwelt dem BR mit. Bereits seit dem vergangenen Jahr haben Fotofallen immer wieder ein Wolfspaar abgelichtet. Vergangene Woche hatte dann eine Radlerin in einem Wald im westlichen Landkreis Eichstätt vier Wolfswelpen gefilmt.

Wohl fünftes Wolfsrudel in Bayern

Neben dem Landesamt für Umwelt hat auch Willi Reinbold, Wolfsbeauftragter des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) für Bayern, bestätigt, dass es sich dabei um Welpen von Wölfen handelt. Das sei anhand der Schwanzhaltung, der Statur und ihrer Laufart eindeutig zu erkennen. Somit gibt es in Bayern nun ein weiteres – wohl fünftes – Wolfsrudel, so Reinbold.

Die Eltern der vier Welpen seien ein Wolfspaar, das Reinbold schon seit September 2022 beobachtet. Daher gingen die Experten davon aus, dass in nächster Zeit mit Nachwuchs zu rechnen war. Noch liegen keine DNA-Nachweise der Welpen vor, sodass sie nicht zugeordnet werden können.

Sorge im Altmühltal wegen Wölfen

Man betrachte die Anwesenheit der Wölfe mit Sorge, sagte Christoph Würflein, Geschäftsführer vom Tourismusverband Naturpark Altmühltal. Jedoch glaube man nicht, dass der Wolf Touristen gefährlich werden könne. Sollten jedoch Herdenschutzhunde bei den Schäfern zum Einsatz kommen, sieht Würflein die Lage kritisch. Die Aufgabe dieser speziellen Hunde sei es, die Herde vor Angreifern zu schützen - dazu zähle auch der Wolf. Die Herdenschutzhunde würden aber nicht zwischen Wolf und Mountainbiker unterscheiden, betont Würflein, da sie ihre Schafe vor allem vor dem Wolf schützen wollen.

Wanderwege kurzfristig umzuleiten, weil ein Schäfer dort seine Pferch aufbaut, stelle jedoch kein größeres Problem dar, meint Würflein. Für die Region seien die Schäfer wichtig und fester Bestandteil des Altmühltals. Deshalb hätten die Schäfer auch eine große Bedeutung für den Tourismus. "Die Schäfer leisten einen wichtigen Beitrag für die Landschaftspflege. Das wollen wir erhalten", sagt Würflein dem BR. Der Tourismusverband möchte nun zunächst allerdings abwarten, wie sich die Anwesenheit der Wölfe auswirkt.

Anwohner im Altmühltal geteilter Meinung

Die Menschen in Eichstätt reagieren größtenteils gelassen auf die Wölfe in der Region, wie eine Straßenumfrage des BR zeigte. "Das ist Natur. Ich denke, der Wolf hat mehr Angst vor mir, als ich vor ihm", sagte eine Anwohnerin. So auch ein weiterer Befragter in Eichstätt: "Ich finde das wunderbar, da die Wölfe einfach zu unserer Natur dazu gehören", meint der Mann.

Eine befragte Frau verwies hingegen auf Verwandte, die Schafe halten und nannte die Anwesenheit der Wölfe problematisch. Ein weiterer Anwohner pflichtete ihr bei: "Ich finde es schlecht, dass sie zu nahe an die Bevölkerung kommen", sagte er.

Neues Wolfsrudel keine Gefahr für Menschen oder Nutztiere

Aus Sicht des Tourismusverbandes wolle man nun erstmal in Ruhe abwarten. Die Präsenz von Wölfen im Altmühltal ist vielen Menschen in der Region schon länger bekannt. Daher wolle man vielerorts sehen, wie sich das Zusammenleben mit den Tieren entwickelt, zumal die vermeintlichen Eltern der vier Wolfswelpen im Landkreis Eichstätt noch keine Nutztiere gerissen haben.

Das liege daran, dass die Wölfe im Wald "wie im Schlaraffenland" leben, sagte LBV-Wolfsbeauftragter Reinbold. Dort gebe es genug Rehe oder Wildschweine als Nahrung für sie. Die Wölfe würden den Jägern jedoch keine Konkurrenz machen. Die Risse, die es im Landkreis gegeben hatte, stammten von einem anderen Rüden, der nicht zum Rudel gehört, so Reinbold.

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