Urzeitkrokodil vor 150 Millionen Jahren in einer Animation.
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Urzeitkrokodil vor 150 Millionen Jahren in einer Animation.

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Wie ein Delfin: Das Urzeitkrokodil aus dem Altmühltal

Wie ein Delfin: Das Urzeitkrokodil aus dem Altmühltal

Eine glatte Haut wie bei einem Delfin - so stellt man sich kein Krokodil vor. Aber vor 150 Millionen Jahren sahen die Vorfahren so aus. Das haben Forscher aus dem Altmühltal mit Kollegen aus den USA jetzt entdeckt - dank Altmühltaler Fossilienfunde.

Es ist ein kleiner Forschungserfolg, meint Frederik Spindler vom Dinosaurier Museum Altmühltal in Denkendorf. Erstmals hat eine Forschergruppe bewiesen, dass die Urzeitkrokodile keinen rauen und schuppigen Panzer hatten, sondern genau das Gegenteil war der Fall: Ihre Haut war ganz glatt, ähnlich wie die eines Delfins. Dadurch waren die kreide- und jurazeitlichen Reptilien perfekt an ein Leben im Meer angepasst.

Highlight: eine fast vollständige Schwanzflosse

Die Forscher hatten dabei auch Glück. Sie fanden im Altmühltal ein wirkliches Highlight, nämlich eine fast vollständige Schwanzflosse eines etwa drei Meter langen Meereskrokodils. Während die Wirbelsäule kurz vor ihrem Ende in den unteren Teil abknickt, besteht der obere Teil der äußerlich fischähnlichen Flosse aus fossil erhaltenem Weichgewebe.

Es ist der erste Fall, bei dem dieses Merkmal gut ausgeprägt nachgewiesen werden konnte. "Diese Reptilien müssen sich in etwa wie heutige Delfine angefühlt haben, straff und dabei geschmeidig", sagt Studienleiter Frederik Spindler vom Dinosaurier Museum. Die glatte Haut ließ sich an mehreren Gattungen wie dem Dakosaurus, Cricosaurus, Rhacheosaurus und einer noch nicht exakt bestimmten Fossilienart nachweisen.

Fossilien stammen aus dem Altmühltal

Die Forscher aus Deutschland und den USA haben Fossilien untersucht, die etwa 150 Millionen Jahre alt sind. Diese stammen unter anderem aus dem Altmühltal: "Wir haben die Fossilien beispielsweise in Langenaltheim gefunden, aber auch aus dem nördlichen Franken waren Stücke dabei", berichtet Spindler.

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Unter ultraviolettem Licht leuchtet die versteinerte Haut gelblich und offenbart die perfekte Schwanzflosse eines urzeitlichen Meereskrokodils.

Auch andere Reptilien hatten damals eine glatte Haut

Bei ihren Untersuchungen half den Forschern vor allem ultraviolettes Licht. So erkannten sie, dass die untersuchten sogenannten Metriorhynchiden, also die Meereskrokodile aus der Jura- und Kreidezeit, absolut glatt und schuppenfrei waren. Von Meeresbewohnern wie Ichthyosauriern und Plesiosauriern war dies bereits bekannt – teilweise hatten auch Schildkröten eine glatte Haut. Der große Vorteil war, dass sie sich dadurch viel besser im Wasser bewegen konnten.

Unterschiedliche Größen

Was die Größe der Tiere angeht, gibt es starke Unterschiede: "Wir haben ein besonders Großes in der Ausstellung in Denkendorf, das ist etwa fünf Meter lang", erzählt Spindler. Aber es gebe auch Hinweise auf Tiere mit etwa sechs Metern. Und auch kleinere Exemplare waren dabei. Einige seien auch schon bei etwa zwei Metern ausgewachsen gewesen, so der Forscher.

Farbe der Krokodile noch unklar

Die Farbe der Tiere lässt sich allerdings nur schwer bestimmen. "Dazu bedarf es einer außerordentlich guten Erhaltung auch chemischer Überreste. Eine solche Untersuchung ist bereits angebahnt, aber es würde mich wundern, wenn Farbreste tatsächlich identifiziert würden", berichtet Spindler. So lässt sich über das tatsächliche Äußere der Urzeitkrokodile nur spekulieren.

Gemeinschaftliche Forschung

An der Forschung zum urzeitlichen Meereskrokodil waren verschiedene internationale Stellen beteiligt. Der Leiter der Studie, Frederik Spindler, ist von der Zusammenarbeit begeistert: "Die war einfach fantastisch, ja sogar freundschaftlich. Ein ganz unproblematisches Arbeiten." Das Team setzte sich aus Vertretern der Lauer Foundation in Chicago, dem Jura-Museum in Eichstätt und dem Naturkunde-Museum Bamberg zusammen. Etliche Monate arbeiteten sie zusammen - sowohl in Deutschland als auch in den USA.

Nächstes Projekt: Urzeitliche Ernährung

Doch mit den ersten Erfolgen wollen sich die Forscher nicht zufrieden geben. Speziell über die Ernährung der Urzeitkrokodile soll in nächster Zeit verstärkt geforscht werden. "Wir haben sogar einen Mageninhalt gefunden. Da wollen wir jetzt intensiver forschen", berichtet Spindler.

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