Die 75 Prozent Natur- oder Kernzone im Nationalpark Bayerischer Wald stehen nicht in Frage. Sie bleiben bestehen. Das hat heute der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) nach der nicht-öffentlichen Sitzung des Nationalparkbeirats in Neuschönau im Kreis Freyung-Grafenau betont.
Schutz der Privatwälder vorm Borkenkäfer
Selbst wenn man jetzt - wie geplant - rund 18 Hektar aus der Kernzone heraus und in die Randzone hineinnimmt, hat man immer noch mehr als 75 Prozent Naturzone, nämlich exakt 75,29 Prozent, betonte Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Sie erklärte weiter, dass der Park aber eben auch seinen Verpflichtungen zum Schutz der angrenzenden Privatwälder vor einem Übergreifen der Borkenkäfer-Kalamität nachkommen wird.
Alte Fichten für die Randzone
Bei den rund 18 Hektar, die nun dafür in die Randzone dazu genommen werden sollen, handle es sich um Waldstücke, in denen vor allem 60 bis 80 Jahre alte Fichten stehen – Bäume also, die im "Fraßalter" für den Borkenkäfer seien. Es seien keine naturschutzfachlich besonders wertvollen Flächen, betonte Nationalparkleiterin Schuster, sondern alte Wirtschaftswaldbereiche.
Suche nach Ausgleichsflächen
Der Umweltminister bestätigte, dass die Nationalparkverwaltung außerdem Ausgleichsflächen für die 18 Hektar suchen wird. Welche Flächen das sein werden, steht momentan noch nicht fest. Die Nationalparkleiterin sagte, man werde auf jeden Fall Flächen suchen, die "naturschutzfachlich top" sind.
Entscheidung steht noch aus
Die endgültige Entscheidung, ob die 18 Hektar Wald tatsächlich aus der geschützten Kernzone herausgenommen werden, trifft erst am Montag der Nationalparkausschuss bei einer Sitzung in Ludwigsthal. Die Beiratssitzung am Donnerstag, die nicht darüber entscheiden kann, war nicht öffentlich. Man habe dort eine "konstruktive" gute Debatte gehabt, sagte Umweltminister Glauber.
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