Valentin Himmelspach ist Mitarbeiter beim Servicebetrieb Öffentlicher Raum, kurz SÖR, in Nürnberg. Schon seit einigen Jahren arbeitet er im Winterdienst. Sorgen um Nachschub beim Streugut macht er sich nicht, trotz Energiekrise. "Wir haben derzeit 11.000 Tonnen Salz im Silo und können jederzeit nachordern", berichtet Himmelspach. Das reiche locker für die ersten zwei Wochen, wenn die Straßen wirklich glatt werden.
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Lauge-Fahrzeuge sparen Salz
210 Fahrzeuge hat der SÖR für den Winterdienst zur Verfügung, darunter auch sogenannte Lauge-Fahrzeuge. Das sind Lastwagen, die neben Salz auch ein Gemisch aus Salz und Wasser auf die Straße sprühen können. Das hafte besser auf kaltem Untergrund als reines Salz, erklärt Himmelspach. Der besondere Vorteil in Zeiten des Sparens: Durch dieses Verfahren braucht der Winterdienst insgesamt viel weniger Salz - und letztendlich muss weniger Salz hergestellt werden. In der Folge seien die Winterdienstfahrzeuge auch insgesamt weniger unterwegs, erläutert Himmelspach, was wieder Kraftstoff spare. Diese Vorgehensweise war bereits vor der Energiekrise üblich, sei jetzt aber wichtiger denn je, findet der SÖR-Mitarbeiter.
Kein Blähton mehr auf Nürnbergs Straßen
Die Mischung aus Wasser und Salz soll auch den sogenannten Blähton auf Nürnbergs winterlichen Straßen komplett ersetzen. Blähton ist in seiner Herstellung relativ energieintensiv. Deshalb kommt dieses Gemisch aus Ton und organischen Bestandteilen nur noch auf Gehwegen und zum Beispiel in Parks zum Einsatz. "Bisher hatten wir Blähton auf kleineren Nebenstraßen eingesetzt", sagt der SÖR-Pressesprecher André Winkel. "Darauf verzichten wir jetzt ganz."
Brücken in Nürnberg bleiben dunkel
Auch beim Licht wird in Nürnberg gespart. Der SÖR wird an verschiedenen Stellen die Beleuchtung der Stadt reduzieren oder ganz ausschalten. Bis vor kurzem illuminierten etwa elf Strahler seit den 1970er Jahren die Brücke am Frankenschnellweg, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt am Kanal. Diese Beleuchtung bei einer Brücken-Sanierung dauerhaft abgeschaltet worden. Es sei schlichtweg nicht notwendig für die Verkehrssicherheit, sagt André Winkel. Kleinvieh mache eben auch Mist. Wenn man das bei mehreren Nürnberger Brücken genau so mache, spare das eine ganze Menge Energie. Und weitere Energiesparmaßnahmen werden derzeit geprüft.
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