Nun ist es amtlich bestätigt: Im Chiemgau streift derzeit ein einzelner Wolf umher, der seit Mitte Dezember mehrere Nutztiere gerissen hat. Dem Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) liegen jetzt die Ergebnisse der Genanalyse vor. Gleichzeitig bittet das LfU dringend alle Nutztierhalter in der Region, ihre Tiere wolfssicher unterzubringen. Als Beispiel schlägt die Behörde "wolfsabweisende Zäunung" vor.
Bislang hat dieser bestätigte Wolf im Landkreis Traunstein eine Ziege verletzt, es gab dort auch Übergriffe auf Wildgehege. Im Landkreis Rosenheim wurden mehrere Wildtiere gerissen. Mehrere tote Schafe im Landkreis Berchtesgadener Land sind laut LfU ebenfalls diesem Tier zuzuordnen.
Anderer Wolf riss weitere Tiere
Die toten Schafe im Chiemgau von Ende Oktober bis Anfang November seien eindeutig einem anderem Wolf zuzuordnen, der seitdem nicht mehr nachgewiesen werden konnte, hieß es. Das Landesamt bittet darum, Wolfsbeobachtungen zu melden.
Tipps für Wolfsbegegnungen
Bei Rissen sollten nur vom LfU bestellte Personen Proben vornehmen, damit eine hohe Probenqualität gewährleistet werden könne. Schäden, die Nutztierhaltern entstehen, können durch den Freistaat Bayern ausgeglichen werden.
Das LfU gibt in der Pressemeldung auch Tipps für Wolfsbegegnungen: Man sollte nicht weglaufen, sondern sich langsam zurückziehen. Hunde sollten angeleint und bei sich gehalten werden. Wem der Wolf schon zu nahe erscheint, könne auch laut sprechen oder gestikulieren. Und noch zwei Tipps des LfU: dem Wolf nicht hinterherlaufen und auch nicht füttern.
- Zum Artikel: Bauernverband: Leitfaden zum Verhalten nach einem Wolfsriss
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!