Eine Patenschaft für einen Engel übernimmt man nicht jeden Tag. In Würzburg ist das jetzt möglich. Bei einer Versteigerungsaktion im "Käppele" präsentierten Studierende der Fachhochschule in einem Ausstellungskatalog 40 der über 100 Engel aus der Wallfahrtskirche. Innerhalb von nur 45 Minuten waren die Patenschaften für diese Engel versteigert. Damit soll die Sanierung des Würzburger Wahrzeichens finanziert werden. 35.000 Euro sind bei der Aktion bislang zusammengekommen.
Himmlische Boten am Telefon ersteigert
Der Wallfahrtspfarrer Josef Treutlein strahlte und meinte: "Diese Aktion macht mich sehr glücklich und zeigt, wie sehr den Würzburgern das Käppele am Herzen liegt". Nach den Vorberichten im BR hatten sich auch drei Bieter telefonisch gemeldet. In ihrem Auftrag steigerte die Pfarrhaushälterin mit, unter anderem für eine ältere Frau aus München. Ein älteres Paar erwarb drei Patenschaften, für jeden Enkel eine. Und nachdem in wenigen Tagen noch ein Enkel auf die Welt kommt, ersteigerten sie am Ende noch einen himmlischen Boten.
Wallfahrtskirche steht unter besonderem Schutz
Für den Wallfahrtspfarrer steht das "Käppele" unter besonderem Schutz. Wenige Wochen vor Kriegsende wurde Würzburg großflächig durch einen massiven Bombenangriff in Schutt und Asche gelegt. Das "Käppele" blieb verschont. Die vielen Wallfahrtskerzen hatten in den letzten Jahrzehnten eine dicke Rußschicht auf Engel, Gemälde und Decken gelegt. Deshalb steht die Aktion auch unter dem Motto: "Unser Käppele soll wieder strahlen."
Studierende starten Spendenaktion
Die Initiative geht von 16 Marketing-Studierenden der FH Würzburg-Schweinfurt aus. In den kommenden Wochen werden weitere Engelpatenschaften angeboten. Zudem sind mehr Aktionen geplant. Die Studentinnen und Studenten wollen 1 Million Euro für das "Käppele" sammeln.
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