Nachdem die Holdinggesellschaft des Holzkonzerns Ziegler Group sowie zahlreiche Tochtergesellschaften Insolvenzanträge gestellt haben, ist die Suche nach Investoren im Gange. Das teilte der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Volker Böhm, mit. Es hätten sich bereits mehrere Interessenten für Ziegler-Gesellschaften gemeldet.
Insolvenzverwalter: Ziel, viele Arbeitsplätze zu erhalten
Böhms Ziel ist es, seinen Angaben nach, für möglichst viele der Ziegler-Gesellschaften Investorenlösungen zu entwickeln, um so die Betriebe und möglichst viele der jeweiligen Arbeitsplätze zu erhalten. Auch ein Gesamtverkauf der Gruppe sei denkbar. Jedoch gebe es verschiedene Geschäftsbereiche, die für unterschiedliche Investoren interessant sein dürften.
Der vorläufige Insolvenzverwalter habe damit begonnen, "die komplexen Konzernstrukturen der Ziegler-Gruppe zu entflechten" und die wirtschaftliche Situation der einzelnen Gruppen-Unternehmen zu prüfen. Böhm sieht nach eigenen Angaben für einige der Unternehmen gute Zukunftschancen.
Zuletzt fünf neue Insolvenzanträge
Die Ziegler Group aus Plößberg im Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz hat rund 3.000 Mitarbeiter – die meisten davon in Deutschland – und erwirtschaftete im Jahr 2023 den Angaben nach bei schwachen Märkten einen Gruppenumsatz von rund 750 Millionen Euro.
Die Insolvenz betreffen die Ziegler-Holding mit rund 170 Mitarbeitern sowie 20 der 45 Gesellschaften innerhalb der Gruppe. Erst am Mittwoch hatten laut Mitteilung fünf Gesellschaften Insolvenzantrag gestellt, darunter zwei Logistiktöchter.
Bau-Krise traf Konzern in Wachstumsphase
Kerngeschäft von Ziegler ist laut dem Insolvenzverwalter die Holzproduktion und -verarbeitung für die Bauindustrie. Zuletzt habe das Unternehmen aber einen offensiven Wachstumskurs eingeschlagen und sei auch in der Logistik, Pellet-Produktion, Forstwirtschaft, im Haus- und Fensterbau sowie in der Haustechnik tätig. Der Einbruch der Bauindustrie seit dem Ukraine-Krieg habe den Konzern in seiner Wachstumsphase schwer getroffen, hieß es.
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