Verleihung des Wiesn-Courage-Preises: Münchens OB Dieter Reiter (li.) und Preisträger  Joerg Kübelsbeck (re.)
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Verleihung des Wiesn-Courage-Preises: Münchens OB Dieter Reiter (li.) und Preisträger Joerg Kübelsbeck (re.)

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Zivilcourage auf der Wiesn: Münchner erhält Auszeichnung

Zivilcourage auf der Wiesn: Münchner erhält Auszeichnung

Ein Münchner hat einer Oktoberfest-Besucherin vor einigen Jahren wohl das Leben gerettet. Jetzt wurde er dafür mit dem Wiesn-Courage-Preis ausgezeichnet. Die dramatischen Ereignisse legten auch den Grundstein für eine ungewöhnliche Freundschaft.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der Wiesn-Courage-Preis 2024 ging an Joerg Kübelsbeck aus München. Der 48-jährige Luftverkehrskaufmann hatte einer Wiesn-Besucherin in einer lebensbedrohlichen Situation geholfen – "eine Selbstverständlichkeit", wie er findet.

Viele sind einfach weitergegangen

Die Ereignisse an dem Abend vor ein paar Jahren sind in der Erinnerung von Joerg Kübelsbeck noch immer sehr präsent: Auf dem Weg vom Oktoberfest zum U-Bahnhof Schwanthaler Höhe hatte er damals eine junge Frau gesehen, die hilflos am Boden lag. Während viele andere einfach an ihr vorbeigingen und vermutlich dachten, dass sie schlafe oder betrunken sei, hat der Münchner sich um sie gekümmert.

Frau vor Erstickungstod gerettet

Die Frau habe geröchelt, erinnert sich ihr Retter Joerg Kübelsbeck. Er habe sich dann gedacht, dass sie sich womöglich an etwas verschluckt habe oder dass ihre Atemwege anderweitig blockiert seien: Immer wieder habe sie sich an den Hals gegriffen. Der Münchner erkannte, dass die Frau sich an ihrer eigenen Zunge zu ersticken drohte. Zusammen mit einem Freund brachte er sie in die stabile Seitenlage und löste ihre Zunge. Plötzlich habe sie angefangen zu weinen: "Das war ein gutes Zeichen - sie hat wieder Luft gekriegt."

Retter gibt sich bescheiden

Kübelsbeck und die heute 30-Jährige halten immer noch Kontakt. Jedes Jahr treffen sie sich auf der Wiesn. In den Medien möchte die Frau aber nicht erscheinen. Joerg Kübelsbeck will ebenfalls gar nicht so viel Aufhebens um seine "Heldentat" machen. "Ich sehe es als Selbstverständlichkeit, jemandem zu helfen, der in Not ist", sagte er bei der Preisverleihung.

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Verleihung des Wiesn-Courage-Preises

Egal ob auf der Wiesn oder woanders: Wenn man jemanden daliegen sehe, sollte man diese Person "zumindest antippen" und nachfragen, findet Joerg Kübelsbeck: "Ich empfinde das als menschliche Pflicht." Eine Selbstverständlichkeit ist es aber nicht, weiß auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), der Kübelsbeck bei der Preisverleihung ausdrücklich seinen Respekt zollte. Er hoffe, auch, dass der Preis "beispielprägend" für andere sei. Man müsse lernen, wieder mehr aufeinander zu schauen, so der OB - "nicht nur beim Oktoberfest".

Condrobs verleiht Wiesn-Courage-Preis jedes Jahr

Den Preis vergibt der Verein Condrobs, der Träger verschiedener sozialer Hilfsangebote in Bayern ist, jedes Jahr während der Wiesn. Ausgezeichnet werden Menschen, die sich für ein friedliches Fest und für Zivilcourage eingesetzt haben. Den jeweiligen Gewinner oder die Gewinnerin wählt eine Jury aus den eingesendeten Vorschlägen aus. Juroren waren diesmal die Schauspieler Stefan Murr, Johanna Bittenbinder und Max von Thun, die Wirtin Silja Steinberg, der Wirt Otto Lindinger sowie Clarissa Käfer.

Wiesn-Outfit zur Belohnung

Als Preis bekam Joerg Kübelsbeck eine Lederhose. Ob er seit dem Oktoberfest 2024 noch genauer hinschaut? Joerg Kübelsbeck schüttelt den Kopf: "Ich schaue nicht genauer hin, weil ich es nämlich generell tue."

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