Die Zahl der Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, steigt. Bayerns Kommunen suchen dringend Unterkünfte für sie. Dabei ist Kreativität notwendig. So werden Geflüchtete zum Beispiel auf einem Hotelschiff untergebracht. Im Kreis Dingolfing-Landau wird dagegen ein Bierzelt errichtet. Hier sollen ausschließlich Menschen aus der Ukraine unterkommen.
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Mietmarkt leergefegt
"Ein Zelt ist immer eine Notunterbringung", macht Dingolfing-Landaus Landrat Werner Bumeder (CSU) deutlich. Es gebe aber keine anderen Kapazitäten, der Mietmarkt sei leergefegt. Leerstehende Hotels oder eine Kaserne gibt es im Kreis nicht. Deshalb müsse das Zelt in Marklkofen-Streinberg kurzfristig aufgebaut werden. Dabei soll es sich um eine Übergangslösung handeln. Bis etwa Mai könnte es stattdessen eine feste Einrichtung in Modulbauweise geben.
Bumeder dankt der Gemeinde und freut sich über positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung oder Vereinen. Gleichzeitig macht er aber klar, dass die Stimmungslage nicht überall im Landkreis so positiv ist.
Erfolglose Hilferufe nach Brüssel und Berlin
Nach der Corona-Krise sei die Unterbringung von Geflüchteten die nächste große Herausforderung, so der Landkreis-Chef. Es habe aktuell gerade einmal zehn Tage Vorlauf gegeben, um eine Lösung zu finden. Einen so starken Zustrom im Winter habe er nicht erwartet. Gleichzeitig könne der Landkreis nicht vorsorglich Hunderte Wohnungen freihalten. Hilferufe nach Brüssel und Berlin blieben laut Bumeder bislang erfolglos.
Die Anreize, nach Deutschland zu kommen, seien hoch. Bumeder benennt dabei konkret das Bürgergeld. Er fordert eine europaweit gerechtere Verteilung der Flüchtlinge. "Nicht, weil wir nicht helfen wollen - wir wollen unsere Bevölkerung, aber auch den Staat und unsere Region nicht überfordern," so Bumeder.
Mehr zum Thema am Mittwochabend in Kontrovers im BR Fernsehen.
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