Ein Mann hält einen großen, grünen Apfel von einem Streuobstbaum in der Hand. Darauf sitzt ein Marienkäfer.
Bildrechte: BR/Christine Haberlander
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Auch das gibt es auf einem Streuobst-Apfel: ein Marienkäfer hat es sich gemütlich gemacht.

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Zum Selbersammeln: Streuobstwiesen-Börse im Berchtesgadener Land

Zum Selbersammeln: Streuobstwiesen-Börse im Berchtesgadener Land

Obstbäume bringen im besten Falle reiche Ernte - wie in diesem Jahr. Doch wer zu viele Früchte hat, würde auch gerne etwas abgeben. Die erste online-Streuobstwiesen-Börse bringt im Landkreis Berchtesgadener Land Anbieter und Kunden zusammen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Um es gleich vorwegzunehmen: Jeder, der Äpfel, Zwetschgen oder Birnen möchte, muss selbst ran und Früchte sammeln. Wie Mario Reindl aus Bad Reichenhall. Er hat zum Obstanger nach Teisendorf gleich einen ausziehbaren Erntestab mitgebracht. Damit kommt er an hohe Äste und die schönsten Früchte heran. Der Verwaltungsangestellte sammelt seit zwei Jahren Obst von Bäumen, die mit gelben Bändern gekennzeichnet sind. Die Früchte dieser Bäume darf jeder mitnehmen. Mario hat von der neuen Streuobstwiesenbörse im Landkreis gehört und sich mit Anbieter Alfred Burghartswieser in Verbindung gesetzt. Nun möchte er das Angebot zum Selberpflücken und Selbersammeln gegen einen kleinen Preis nutzen.

Super-Erntejahr: Bäume ächzen unter der Last der Früchte

Die Anfrage kommt Streuobstbaum-Besitzer Alfred Burghartswieser gerade recht. Er kann sich derzeit vor Äpfeln nicht retten. Seine Kontaktdaten hat er auf die online-Plattform geschrieben und was er anzubieten hat. Der Teisendorfer besitzt 100 Streuobstbäume: Vorwiegend Apfelbäume, die schon sein Vater gepflanzt hat. Seltene Sorten sind darunter, wie der Schweizer Orangenapfel, aber auch die beliebten Sorten Boskop oder Mutterapfel. Alfred Burghartswieser möchte in diesem Jahr seine reiche Ernte teilen, mit Menschen, die das seit Jahrzehnten ungespritzte Streuobst in Bioqualität zu schätzen wissen und verwerten.

Angebot zur besseren Wertschätzung

Die Streuobstwiesen-Börse wurde vom Landkreis Berchtesgadener Land, der Biosphärenregion BGL und dem Landschaftspflegeverband initiiert. Josef Stein, der Gartenfachberater des Landkreises, will damit wieder mehr Wertschätzung für regionales Obst schaffen, es soll verwendet und verarbeitet werden und nicht am Boden verfaulen. Mit der Idee, Streuobst-Angebote online zu stellen, ist der Landkreis Berchtesgadener Land der erste in Bayern.

Ohne Registrierung online anbieten

Angeboten und gesucht wird auf der Börse alles, was mit Streuobst zu tun hat: Auch die Suche und das Anbieten von Dienstleistungen, wie Obstbaumpflege, ist auf der Plattform möglich. Und so geht es: Einfach auf der Startseite unter www.streuobstwiesenbörse.de (externer Link) auf der Landkarte "Bayern" anklicken und danach den Landkreis auswählen. Mitinitiator Josef Stein hofft, dass Anbieter und Suchende nach und nach mehr werden.

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