ADAC Hubschrauber im Einsatz
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ADAC-Luftrettung: 134 Einsätze pro Tag

ADAC-Luftrettung: 134 Einsätze pro Tag

Im letzten Jahr hoben die Hubschrauber der ADAC Luftrettung zu mehr als 49.000 Einsätzen ab. Die meisten davon waren in Bayern. Das Aufgabengebiet hat sich mittlerweile stark geändert.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Vor mehr als 50 Jahren - 1970 - wurde in München der erste ADAC-Rettungshubschrauber stationiert, "Christoph 1", beim Krankenhaus Harlaching. Grund waren die zahlreichen Verkehrstoten damals. 1970 starben im Straßenverkehr mehr als 21.000 Menschen. Es ging darum, die Zahl der Opfer durch eine schnellere Notfallversorgung zu senken.

Aufgabengebiete haben sich gewandelt

Mittlerweile spielen diese Einsätze nur noch eine untergeordnete Rolle, mit rund 10 Prozent. Da die heutigen Autos deutlich sicherer geworden sind, ist die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten seit Jahren rückläufig, wie Daten des Statistischen Bundesamts zeigen (externer Link).

Die Crews der Rettungshubschrauber haben trotzdem viel zu tun. Im Schnitt gab es im vergangenen Jahr bundesweit mehr als 134 Einsätze pro Tag, davon in Bayern knapp 33. Mittlerweile geht es vor allem um internistische Notfälle. In etwa der Hälfte der Fälle (46 Prozent) heben die gelben Hubschrauber ab, wegen Herzinfarkten, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfällen, akuter Atemnot oder Asthma. Auch bei diesen Notfällen muss es sehr schnell gehen und gerade auf dem Land sind Hubschrauber mit Notärzten häufig schneller vor Ort als Rettungswagen.

Windenrettung gefragt

Das Gleiche gilt für Einsätze in unwegsamem Gelände, wenn die Luftrettung zu Freizeit- und Sportunfällen gerufen wird, zum Beispiel im Gebirge. Hier kommen die Winden an den Hubschraubern zum Einsatz.

Die ADAC-Luftrettung hat bundesweit mehrere Hubschrauber mit Winden im Einsatz. Stationiert sind diese in München, Murnau, Straubing (alle Bayern), Sande (Niedersachsen), Westpfalz (Rheinland-Pfalz) und Hamburg. Die Crews sind speziell geschult im Umgang mit den 90 Meter langen Winden. Sie werden nicht nur im Gebirge, sondern auch an der Küste, über dem Meer oder bei einer Inselrettung eingesetzt. Wie wichtig diese seien, habe sich erneut beim jüngsten Hochwasser in Süddeutschland gezeigt, heißt es zudem. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt bundesweit 552 Windeneinsätze.

Disponent entscheidet über Einsatz

Ob ein Hubschrauber eingesetzt wird oder nicht, entscheiden in aller Regel die Disponenten in den Notrufzentralen. Denn die Luftrettung gehört zum Deutschen Rettungsdienstsystem. Ausschlaggebend für ihre Hilfe sind aktuell verfügbare Rettungsfahrzeuge, der Zustand des Patienten, der Einsatzort und das Wetter. Die meisten Einsatzorte lagen auch im vergangenen Jahr in Bayern mit 12.015 (Vorjahr 12.998). Im Freistaat befinden sich auch die meisten Stationen. Bundesweit sind aktuell 55 Rettungshubschrauber an 38 Standorten stationiert. Laut der ADAC Luftrettung besteht in der Regel das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten. Die meisten Alarmierungen unter den 38 Stationen gab es in Berlin mit 2.070, in Straubing mit 1.814 und in Ochsenfurt mit 1.795 Einsätzen. Das sind allerdings erneut weniger Notfälle als im Vorjahr. Bundesweit ging es um 4,5 Prozent nach unten, in Bayern sogar um 7,8 Prozent. Als Gründe nennt man bei der ADAC-Luftrettung unter anderem den zunehmenden Einsatz von Telenotärzten sowie die erweiterten Befugnisse für Notfallsanitäter. Die Zahl der Fälle, in denen ein Notarzt vor Ort erforderlich ist, habe sich dadurch verringert.

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