Michael Schoellhorn, Airbus
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Airbus-Rüstungschef: "Werden einen ordentlichen Anteil bekommen"

Airbus-Rüstungschef: "Werden einen ordentlichen Anteil bekommen"

Der europäische Airbus-Konzern wird von dem geplanten Sondervermögen für die Bundeswehr profitieren, sagte Michael Schoellhorn CEO von Airbus Defence and Space im Interview mit der Bayern 2-radioWelt.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Vom Sondervermögen für die Bundeswehr wird laut Michael Schoellhorn auch der Konzern Airbus profitieren. Das hat der CEO von Airbus Defence and Space im Bayern2-Interview erklärt. "Wir haben die Zusage erhalten, dass wir für einige Systeme, die dort gekauft werden sollen, den Zuschlag bekommen. Wie zum Beispiel den Eurofighter in der elektronischen Kampfversion oder auch für Satelliten oder Digitalsysteme", so Schoellhorn.

41 Milliarden Euro des Sondervermögens sind für die Luftwaffe bestimmt. Eine genaue Summe, die an Airbus Defence and Space fließen soll, wollte der Chef des Rüstungskonzerns nicht nennen: "Wir werden einen ordentlichen Anteil bekommen und ich bin auch für die deutsche Luftfahrtindustrie in Summe zuversichtlich, dass wir von den 41 Milliarden, die Richtung Luft gehen, auch etwas abbekommen werden." Die Bundesregierung hatte bereits den Kauf von US-Tarnkappenjets angekündigt.

Das Sondervermögen sieht Schoellhorn nur als "einen Lückenfüller vom zwei Prozent Brutto-Inlandsprodukt". Damit könne man zwar die geplanten Großprojekte wie das Luftkampfsystem FCAS realisieren, neue Kampfjets und schwere Transporthubschrauber. "Für mehr wird es nicht reichen." Er fordert eine Anschlussfinanzierung nach fünf Jahren.

Rohstoffmangel nur geringes Problem

Abreißende Lieferketten und Rohstoffe seien für den Rüstungskonzern derzeit ein geringes Problem. Einzig beim Titan werde es knapp, allerdings habe man sich bereits nach der Krim-Annexion größere Vorräte angelegt. Airbus-Satelliten würden nun allerdings nicht mehr mit russischen Sojus-Raketen in die Erdumlaufbahn gebracht. "Hier sind wir durchaus beeinträchtigt", sagte Schoellhorn.

Durch den russischen Angriff auf die Ukraine ist das Thema Ausrüstung und Verteidigung eines der wichtigen Themen auf der internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA, die heute in Berlin beginnt. Schoellhorn ist ebenfalls Präsident der Bundesverband der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, die die Messe veranstaltet.

Sondervermögen für die Bundeswehr

Das 100-Milliarden-Euro-Programm zur besseren Ausrüstung der Bundeswehr ist vor knapp zwei Wochen beschlossen worden. Der dazu erforderlichen Änderung des Grundgesetzes stimmt auch der Bundesrat zu. Der Bundestag hatte dies bereits eine Woche zuvor getan.

Damit dürfen unter Umgehung der Schuldenbremse Kredite von 100 Milliarden Euro aufgenommen werden, um die Streitkräfte besser auszurüsten. Der Bundesrat ließ anschließend auch das Gesetz für die Einrichtung des Sondervermögens passieren, aus dem die Finanzierung erfolgen soll.

Einige Rüstungsprojekte schon angeschoben

In das Grundgesetz wird ein neuer Artikel 87a aufgenommen. Er regelt die Kreditaufnahme für das Sondervermögen an der Schuldenbremse vorbei. Mit dem Geld sollen in den kommenden Jahren neue Flugzeuge, Hubschrauber, Schiffe, Panzer und Munition angeschafft werden. Es geht aber auch um Ausrüstung wie Nachtsichtgeräte und Funkgeräte.

Einige Rüstungsprojekte sind schon angeschoben: Darunter ist der geplante Kauf von F-35-Tarnkappenflugzeugen sowie die Beschaffung von 60 schweren Transporthubschraubern des Modells CH-47F für den Lufttransport von Soldaten und Material.

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