Donald Trump und Joe Biden, beide deutlich über 70, stehen im US-Präsidentschaftsrennen unter genauer Beobachtung: Ihre kognitiven Fähigkeiten rücken zunehmend in den Fokus der öffentlichen Debatte. Wie alt darf ein US-Präsident sein?
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In den USA wird verstärkt die Altersfrage gestellt: Wie alt darf ein US-Präsident sein?

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Altersdiskussion: Biden und Trump zu alt fürs Präsidentenamt?

Altersdiskussion: Biden und Trump zu alt fürs Präsidentenamt?

Donald Trump und Joe Biden, beide schon über 70 und 80, stehen im US-Präsidentschaftsrennen unter genauer Beobachtung: Ihre kognitiven Fähigkeiten rücken zunehmend in den Fokus der öffentlichen Debatte. Wie alt darf ein US-Präsident sein?

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Sollte er im November die Präsidentschaftswahlen gewinnen, wäre Joe Biden 81 und würde nicht nur seinen eigenen Rekord als ältester gewählter Präsident der Vereinigten Staaten brechen, sondern diese historische Marke könnte genauso von seinem Vorgänger, dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump, der dann 78 wäre, erreicht werden.

Bei seinem Sieg im Jahr 2020 setzte Biden bereits einen Altersrekord. Die Möglichkeit, dass er diesen erneut übertrifft, mag für einige eine historische Randnotiz sein, doch bei vielen Wählerinnen und Wählern in den USA sorgt dieser Umstand für Besorgnis.

Gesundheitsbedenken und Alter der Präsidentschaftskandidaten

Beide Kandidaten übertreffen mit ihrem fortgeschrittenen Alter die durchschnittliche Lebenserwartung in den USA von 76,4 Jahren und sorgen damit nicht nur für Fragen zu ihrer individuellen Gesundheit, sondern auch zu den Auswirkungen auf die amerikanische Demokratie. Biden und Trump sind die ältesten Präsidentschaftskandidaten in der Geschichte der USA.

Sowohl der Gesundheitszustand von Biden als auch der von Trump stehen seit Monaten sowohl in den Medien als auch in der öffentlichen Diskussion auf dem Prüfstand.

Im Audio: Nach New Hampshire – wie es im US-Wahlkampf weitergeht

Donald Trump, Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner und ehemaliger Präsident der USA, kommt zu einer Rede bei einer Vorwahl-Party.
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Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, kommt zu einer Rede bei einer Vorwahl-Party.

Beispiele für Gesundheits- und Sprachprobleme der Kandidaten

Biden wurde für seine gelegentlichen Fauxpas und körperlichen Missgeschicke kritisiert. Als er vergangenen Sommer bei einer Veranstaltung stolperte und stürzte, gab es Bedenken über seinen Gesundheitszustand. Seine politischen Gegner sahen dies als Beweis für seine Gebrechlichkeit, obwohl auch eine jüngere Person hätte stolpern können.

Bei verschiedenen Reden hat Biden, der für seine Versprecher bekannt ist, zweimal fälschlicherweise von der Ukraine als Irak gesprochen. Seine Kontrahenten nutzen diese Fehler als Beweis dafür, dass Biden nicht mehr fit ist und nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren sollte.

Auch Trumps Alter spielt in der Diskussion eine Rolle. Zuletzt hatte seine innerparteiliche Rivalin Nikki Haley Trumps "Versprecher" als Zeichen gewertet, dass seine beste Zeit vorbei sei.

Wahlkampfprobleme und Verwechslungen von Trump

Bereits während seiner ersten Präsidentschaft sah sich Trump mit Spekulationen über seinen altersbedingten Gesundheitsverfall konfrontiert.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung vor einigen Wochen verwechselte Trump die Stadt und den Staat, in dem er Wahlkampf machte, und musste von einem Lokalpolitiker zur Seite genommen werden, um ihm den richtigen Ort zuzuflüstern. Den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán machte er unlängst zum Präsidenten der Türkei. Die Terrororganisation Hamas hat er wiederholt falsch als "Hummus" ausgesprochen.

Öffentliche Meinung und Umfragen zur Präsidentschaftswahl

Die Besorgnis vieler Menschen ist offensichtlich. Eine Umfrage von "CBS News" zeigt einen Mangel an Vertrauen in die Fähigkeit der beiden Politiker, eine weitere Amtszeit zu absolvieren. Nur 34 Prozent der Befragten trauen das Biden zu, bei Trump sind es immerhin 55 Prozent.

Blickt man auf die US-Wahlkämpfe in den vergangenen Jahrzehnten zurück, dann war das Alter der Präsidentschaftskandidaten schon immer ein wichtiger Faktor.

Altersdiskussion und der Wandel in der Wahrnehmung

Die Kandidatur von Ronald Reagan zum Beispiel stellte die Wahrnehmung von Alter und Führung infrage. Die aktuelle Situation ist jedoch anders, da sie sich auf Kandidaten in den 70ern konzentriert, was die Veränderungen in der Lebenserwartung und die gesundheitlichen Fortschritte in der Gesellschaft widerspiegelt.

Die Diskussion über die Eignung einer Person für das Amt des Präsidenten geht über die körperliche Gesundheit hinaus.

Rolle der jüngeren Wählerschaft in der US-Politik

Altersforscher in den USA weisen darauf hin, dass der körperliche Verfall im Alter ab 70 Jahren zwar häufiger auftritt, aber nicht immer die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt. Diese Unterscheidung ist wichtig, um die Eignung eines Kandidaten für das Amt des Präsidenten zu beurteilen.

Doch je näher die November-Wahl rückt, umso häufiger poppt das Alters-Thema hoch. Hier scheinen vor allem die Demokraten von Biden den Verlust einer wichtigen Wählerschicht zu riskieren.

Viele junge und progressive Wählerinnen und Wähler der Demokratischen Partei sind vom Umgang der Partei mit wichtigen Themen wie Bürgerrechten, Einkommensungleichheit und Abtreibung desillusioniert. Die Wählerinnen und Wähler der Generation Z, die bei den Zwischenwahlen 2022 noch in großer Zahl für die Demokraten gestimmt haben, sind zunehmend enttäuscht von einer Partei, die ihrer Meinung nach unorganisiert ist und der es an konkreten Maßnahmen mangelt. Diese jungen Wählerinnen und Wähler sind vom Zweiparteiensystem frustriert und wünschen sich mehr Optionen und jüngere Kandidaten.

Verschiebung der Alterswahrnehmung und politische Erfahrung

Diese Gruppe könnte im November nicht zur Wahl gehen und so einen Sieg Bidens gefährden. Zugleich zeigt sich in den Umfragen der Demoskopen, dass sich beim US-Wahlvolk in puncto Altersfrage einiges geändert hat.

Da die Menschen immer länger und gesünder leben, verschiebt sich die Vorstellung davon, was ein "angemessenes" Alter für eine Führungsposition ist. Es geht nicht nur um das chronologische Alter, sondern auch um die "Gesundheitsspanne" - die Zeitspanne, die Menschen bei guter Gesundheit leben können -, die immer wichtiger wird.

Interne Dynamiken und Altersfragen in politischen Parteien

Außerdem wirft die Anwesenheit älterer Kandidatinnen und Kandidaten ein Licht auf die interne Dynamik innerhalb der politischen Parteien, wo Erfahrung offenbar wichtiger ist als Jugend.

Trotz des Auftretens jüngerer Politikerinnen wie Vizepräsidentin Kamala Harris (59) gibt es in den USA einen deutlichen Trend hin zu älteren und erfahreneren Persönlichkeiten. Dieser Entwicklung ist auf verkrustete Machtstrukturen in beiden politischen Parteien sowie auf eine demografische Verschiebung hin zu einer älteren Wählerschaft zurückzuführen.

Perspektiven und Meinungen zur Altersfrage in der Politik

Michael LaRosa, ehemaliger Pressesprecher von First Lady Jill Biden plädiert für mehr Gelassenheit in der Altersfrage: Biden tue genau das, was er tun sollte. "Er macht Scherze über sein Alter, er hat Spaß daran, er tut genau das, was Ronald Reagan getan hat - er bringt Humor und Selbstironie hinein". LaRosa ist der Meinung, indem Biden den leisen Teil laut ausspreche, seien alle in den Witz einbezogen. "Er weiß, wie alt er ist, und er gibt nicht vor, jemand zu sein, der er nicht ist. Und das ist die wichtigste Eigenschaft für einen Kandidaten."

Von Gegenkandidat Donald Trump sind solcherlei Anekdoten bislang nicht überliefert. Nur so viel ist gewiss: Bei dem mehrfachen Wahlverlierer Trump scheint die Fähigkeit zur Selbstironie oder gar Selbstkritik weniger stark ausgeprägt.

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