Ein Schild weist den Weg zum Eingangsbereich für Fußgänger und Radfahrer für das Gelände des AnkER-Zentrums in Bamberg.
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Aufnahmestelle für Asylbewerber in Bamberg

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So viele Asylanträge wie seit 2017 nicht mehr

So viele Asylanträge wie seit 2017 nicht mehr

2021 kamen wieder mehr Asylbewerber nach Deutschland. Das hat verschiedene Gründe. Ein Vergleich mit 2020 bietet sich nicht an. Denn im Jahr eins der Pandemie waren viele Grenzen weitgehend dicht.

In Deutschland sind im vergangenen Jahr so viele Asylanträge gestellt worden wie seit 2017 nicht mehr. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) nahm 2021 rund 190.800 entsprechende Anfragen entgegen. Die Zahlen waren am Mittwochmorgen noch nicht auf der Homepage der Behörde veröffentlicht, lagen aber bereits der Deutschen Presseagentur vor. 2017 waren insgesamt mehr als 222.600 Asylanträge erfasst worden.

Erstanträge: Höchster Stand seit 2018

Rund 148.000 der Anträge im Jahr 2021 betrafen den Angaben zufolge Ausländer, die erstmalig in Deutschland einen Asylantrag stellten - das ist der höchste Stand an Erstanträgen seit 2018. Etwa 17,5 Prozent der Erstanträge wurden demnach eingereicht für Kinder im Alter von unter einem Jahr, die in Deutschland geboren wurden.

2020 wegen Corona nicht aussagekräftig

Das Bundesinnenministerium wies darauf hin, dass ein Vergleich mit den Asylzahlen des Jahres 2020 aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wenig aussagekräftig sei. 2020 waren in Deutschland rund 122.000 Asylanträge gestellt worden. 2019 hatten etwa 165.900 Menschen Schutz beantragt, 2018 waren es rund 185.900. 2017 lag die Zahl der Asylanträge bei mehr als 222.600.

Herkunftsländer: Vor allem Syrien und Afghanistan

Die Liste der Hauptherkunftsländer von Asylbewerbern führte im vergangenen Jahr den Angaben nach erneut Syrien an. Mehr als 70.000 Anträge betrafen Menschen aus dem arabischen Land. Zugenommen hat die Zahl der Schutzsuchenden aus Afghanistan, das inzwischen wieder von den militant-islamistischen Taliban regiert wird. Mehr als 31.000 Afghanen stellten im vergangenen Jahr Asylanträge.

Die ehemaligen Ortskräfte der Bundeswehr und anderer deutscher Institutionen hatten vorab eine Aufnahmezusage erhalten und müssen daher nicht Asyl beantragen. Das gilt auch für ihre Familienangehörigen sowie für Menschenrechtler und andere Menschen aus Afghanistan, denen die Bundesregierung aufgrund ihrer Tätigkeit eine Aufnahme zugesichert hat.

Mehr Anträge von Menschen aus Westbalkan

Deutlich zugenommen hat laut der Statistik die Zahl der Menschen aus Nordmazedonien, die beim Bamf vorstellig werden. Im vergangenen Jahr registrierte das Bundesamt mehr als 4.500 Asylanträge von Menschen aus dem Westbalkan-Staat. Insgesamt verzeichneten die Behörde einen hohen Anteil von Folgeanträgen von Menschen aus dem Westbalkan, die zuvor bereits ausgereist waren. Bei Antragstellern aus dem Kosovo registrierte das Bamf allerdings einen Rückgang.

Viele Anträge bis Ende 2021 noch nicht entschieden

Die Zahl der vom Bundesamt noch nicht entschiedenen Anträge lag Ende 2021 bei rund 108.000 Anträgen und damit etwa doppelt so hoch wie zum Ende des Vorjahres. Das ist laut Innenministerium vor allem "auf die anhaltende Sekundärmigration innerhalb der EU" zurückzuführen sowie auf die Tatsache, dass Entscheidungen zu Afghanistan im Spätsommer und Herbst zeitweilig wegen der veränderten Lage im Herkunftsland zurückgestellt worden waren.

Im vergangenen Jahr wurden 21,4 Prozent aller Asylanträge abgelehnt. Anderweitig erledigt haben sich 36,7 Prozent der Anträge: etwa durch eine Zuweisung in ein anderes EU-Land nach dem sogenannten Dublin-Verfahren oder weil der Antrag zurückgezogen wurde.

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