Etwa 1.000 Feuer haben am Dreikönigstag die Felshänge rund um das oberfränkische Pottenstein leuchten lassen. Tausende Schaulustige kamen am Samstag zu dem Spektakel in den Ort in der Fränkischen Schweiz, wo nach Einbruch der Dunkelheit eine Lichterprozession durch die Altstadt zog. Diese bildet nach Angaben des Tourismusbüros den Abschluss der Ewigen Anbetung, einer katholischen Tradition: Zwei Tage lang wird den ganzen Tag über in der katholischen Kirche gebetet.
Brauch seit 1905
Für die Feuer haben Freiwillige laut dem Tourismusbüro seit Wochen Holz aufgeschichtet - 100 Festmeter sind dafür nötig. Den Brauch, Bergfeuer zu entzünden, gibt es demnach historisch gesichert seit 1905. Damals wurden der 5. und 6. Januar als Tage der Ewigen Anbetung in Pottenstein festgelegt.
Gebet vor dem Allerheiligsten
Zum Hintergrund: Papst Klemens VIII. führte 1592 das "vierzigstündige Gebet" ein. Daraus entwickelte sich das, was heute als "ewige Anbetung" bezeichnet wird. Der 59. Bamberger Fürstbischof, Adam Friedrich von Seinsheim (1757-1779), verfügte im 18. Jahrhundert, dass jeden Tag in einer anderen Kirchengemeinde des Bistums ein Tag des Gebetes vor der in einer Monstranz ausgestellten Hostie abgehalten werden solle. So würde "auf ewig" jeden Tag vor dem Allerheiligsten gebetet.
In anderen Orten in der Fränkischen Schweiz fand der Beschluss bereits statt: Nach Gößweinstein am zweiten Weihnachtsfeiertag folgte am Silversterabend Nankendorf. In Obertrubach war die Prozession mit Bergfeuern am 3. Januar. Pottenstein bildet traditionell den Abschluss.
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