Ein Landwirt erntet mit einem Mähdrescher Raps auf einem Feld.
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Agrarflächen für Lebensmittel anstatt für Kraftstoffe – die Bundesregierung arbeitet offenbar daran.

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Bundesregierung will weniger Agrarflächen für Biosprit

Bundesregierung will weniger Agrarflächen für Biosprit

Vor dem russischen Angriff war die Ukraine eine der größten Weizenproduzenten weltweit. Jetzt ist der Export stark eingebrochen. Umweltministerin Lemke will deswegen, dass Agrarflächen weniger für Kraftstoffe, sondern für Ernährung eingesetzt werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges will die Bundesregierung die Nutzung landwirtschaftlicher Erzeugnisse als Kraftstoffzusätze einschränken. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sagte der "Augsburger Allgemeinen", sie arbeite derzeit mit dem Landwirtschaftsministerium daran, dass der Einsatz von Biokraftstoffen reduziert wird.

Krieg in der Ukraine setzt neue Prioritäten

Biokraftstoffe werden häufig aus Nahrungs- und Futterpflanzen hergestellt, also beispielsweise aus Raps, Mais, Getreide oder Pflanzenölerzeugnissen. Auf diese Weise soll die CO2-Bilanz bei der Verbrennung des Kraftstoffs verbessert werden.

Dass der Einsatz nun beschränkt werden soll, begründet Lemke mit dem Krieg in der Ukraine: Die Agrarflächen seien weltweit begrenzt – und man brauche diese dringend für die Ernährung: "Das führt uns der Krieg in der Ukraine dramatisch vor Augen", so die Umweltministerin weiter.

Die Bundesumweltministerin verwies auch darauf, dass ab kommenden Jahr Kraftstoffe nicht mehr als Biosprit anerkannt werden, wenn sie Palmöl enthalten. Sie wolle jetzt den nächsten Schritt gehen und auch den Einsatz von Kraftstoffen weiter reduzieren, die Nahrungs- und Futtermittelpflanzen enthalten, so Lemke.

Schulze: "Teller ist wichtiger als der Tankg"

Zustimmung kommt von Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), die sich vor wenigen Tagen im Libanon und in Äthiopien ein Bild von der Lage gemacht hat. Im "Handelsblatt" plädierte sie ebenfalls dafür, weniger Weizen für Biosprit einzusetzen. Es wäre ein ein Gewinn für die Ernährungssicherheit, wenn Deutschland die Agrarflächen, die derzeit für die Herstellung von Biokraftstoffen verwendet werden, umwidmen könnte. Ihre Begründung: "Der Teller ist wichtiger als der Tank."

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CSU übt Kritik

Ablehnend äußerte sich dagegen der CSU-Energieexperte Andreas Lenz. Er führte an, dass durch Biokraftstoffe weniger fossile Energieträger gebraucht werden. Das leiste einen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zu weniger Abhängigkeiten, so Lenz.

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