Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) dringt auf ein schnelles internationales Hilfsprogramm gegen eine drohende Hungersnot bei einem Ausfall der Saatgut- und Getreideexporte aus der Ukraine und Russland.
"Ich setze mich dafür ein, dass wir abgestimmt mit unseren Partnern die internationalen Unterstützungsprogramme ausweiten, um die drohenden Hungersnöte abzumildern", sagte die SPD-Politikerin der "Augsburger Allgemeinen" vom Samstag.
Drohende Hungersnöte in Afrika, Asien und dem Nahen Osten
"Wer sich jetzt kein Saatgut mehr leisten kann, braucht schnelle Hilfe, damit sich die Situation nicht noch weiter verschlimmert", warnte die Ministerin vor dramatischen Folgen des Krieges auf Entwicklungsländer. Schulze verwies auf Schätzungen der Vereinten Nationen, wonach als Folge des Krieges acht bis 13 Millionen Menschen in Afrika, Asien und dem Nahen Osten hungern müssen.
"Russland und die Ukraine sind zwei der wichtigsten Kornkammern der Welt und versorgen viele Entwicklungsländer mit Weizen und anderen Lebensmitteln", betonte die Ministerin. "Wenn der Krieg Aussaat oder Ernte verhindert, Exportrouten blockiert und Preise in die Höhe treibt, wird sich das unmittelbar auf viele ärmere Länder der Welt auswirken."
Schulze: Politische Stabilität vieler Länder bedroht
Dies bedrohe auch die politische Stabilität in vielen importabhängigen Ländern. "Die Nahrungsmittelpreise waren schon vor dem Krieg hoch, jetzt wird der Preisschock Millionen Menschen weltweit überfordern", warnte die Ministerin.
Angaben aus der EU zufolge war Russland 2021 der weltweit größte Weizenexporteur gefolgt von den USA, Kanada und Australien. Danach folgte auf Platz fünf der Rangliste bereits die Ukraine. Sehr relevant sind die beiden Länder zudem als Exporteure von Sonnenblumenöl. So war die Ukraine 2021 weltweit Ausfuhrland Nummer eins gefolgt von Russland auf Platz zwei.
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