Der Tag der Arbeit ist nicht nur ein Tag der Gewerkschaften, sondern auch einer der linken Szene. Bei der "Revolutionären 1. Mai Demo" in Stuttgart sind Polizisten unvermittelt mit Pfefferspray, Dachlatten, Schrauben und anderen Schlagwerkzeugen, sowie mit Schlägen und Tritten attackiert worden. Das teilte die Polizei Mittwochabend mit. 25 Einsatzkräfte und drei Polizeipferde seien verletzt worden. Mit Pfefferspray, Schlagstöcken, Polizeipferden und -hunden habe man die Lage wieder unter Kontrolle bringen können. Wie viele Demonstrationsteilnehmer verletzt wurden, sei noch nicht bekannt.
Auch in Berlin und Hamburg war die Polizei im Großeinsatz. Hier kam es aber zu keinen folgenschweren Zwischenfällen.
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Demonstranten in Stuttgart teilweise vermummt
Die Demonstration in Stuttgart richtete sich nach Angaben eines Polizeisprechers "gegen Sozialabbau", setzte sich "für eine solidarische Gesellschaft" ein und sei von einer Einzelperson angemeldet worden. Es seien überwiegend Personen aus dem linken Spektrum anwesend gewesen, darunter auch aus der linksradikalen Antifa. In der Spitze der Demo mit rund 450 Teilnehmern hatten sich laut Polizei rund 150 Personen zu einem Block formiert, mit Masken, Tüchern und Sturmhauben vermummt und Banner entrollt.
Im Laufe des Demonstrationsgeschehens nahm die Polizei den Angaben zufolge 167 Personen vorläufig fest. Gegen sie wurden Strafverfahren eingeleitet. Bei Durchsuchungen fand die Polizei bei Teilnehmern eine Vielzahl an Pyrogegenständen, weiteres Vermummungsmaterial, Feuerlöscher, Rauchtöpfe und Handschuhe.
Berlin: Aggressive Sprechchöre und Anti-Israel-Plakate
In Berlin und Hamburg blieben die befürchtete Ausschreitungen und Krawalle aus. Die Polizei stand jeweils mit einem Großaufgebot von mehreren Tausend Einsatzkräften parat.
In Berlin zogen bei der abendlichen sogenannten "Revolutionären 1.-Mai-Demo" laut Polizei rund 11.600 Menschen durch die Stadtteile Kreuzberg und Neukölln. Die Veranstalter sprachen auf der Onlineplattform X von bis zu 30.000 Teilnehmern. Bei der Demonstration waren auch Palästina-Fahnen und große Anti-Israel-Plakate zu sehen. Unter anderem war zu lesen "Keine Waffen für Israel" oder "Free Palestine". Auch aggressive Anti-Polizei-Sprechchöre waren zu hören. Die Polizei hatte nach Hinweisen von Anwohnern an der Strecke nachmittags bereits Steindepots entdeckt und gesichert.
Polizeipräsidentin Barbara Slowik berichtete am Abend im RBB-Fernsehen von einem friedlichen Verlauf der Demonstration. Es habe nur vereinzelt Störungen und Festnahmen gegeben.
Im Audio: Mai-Demos in Berlin
Polizei Hamburg: Verantwortungsvolle Demonstranten
In Hamburg gingen rund 9.000 Menschen mit linken und linksextremen Gruppen auf die Straße. Die Polizei zog eine positive Bilanz und sprach von "friedlichen und verantwortungsvollen Teilnehmerinnen und Teilnehmern". Insgesamt waren 1.800 Beamte im Einsatz.
Am Abend ging die letzte von insgesamt drei linken und linksextremen Demonstrationen des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften "Roten Aufbaus" zu Ende. Vereinzelt sei Pyrotechnik gezündet worden, hieß es. Größere Zwischenfälle habe es – wie schon bei den anderen beiden Demonstrationen – aber nicht gegeben.
Mit Informationen von DPA und AFP.
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