Das Raumfahrtunternehmen SpaceX hat es mit seinem "Starship" das erste Mal ins Weltall geschafft. Die 120 Meter hohe Rakete war in Texas gestartet und ihre obere Stufe erreichte, wie geplant, das All. Nach einer halben Stunde Flug wurde das Raumschiff dann allerdings entweder beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zerstört oder stürzte in den Indischen Ozean, wie SpaceX mitteilte. Auch die untere Raketenstufe schaffte es nicht heil zurück. Die geplante kontrollierte Landung im Meer scheiterte. Beide Teile sollten nach etwa einer Stunde Flug weiter nutzbar im Meer landen.
NASA und Alexander Gerst gratulieren zu "Starship"-Erfolg
Unternehmensgründer Elon Musk gratulierte seinem Team trotzdem: "Das Starship hat Orbitalgeschwindigkeit erreicht." Das Raketensystem werde "das Leben multiplanetarisch machen". Glückwünsche kamen aber auch von NASA-Chef Bill Nelson, der von einem "erfolgreichen Testflug" sprach, und dem deutschen Astronauten Alexander Gerst. Der schrieb: "Jedes Mal ein Stück weiter, bis hinter den Horizont!"
Zuvor schon waren zwei Startversuche deutlich früher gescheitert. Beim ersten Test im April 2023 war das "Starship" wenige Minute nach dem Start explodiert. Im November explodierten beide Raketenstufen, kurz nachdem sie sich getrennt hatten. SpaceX betont allerdings immer wieder, dass es bei den Tests vor allem darum gehe, Daten zu sammeln.
"Starship" ist größte Rakete der Welt
Das "Starship" besteht aus einem etwa 70 Meter langen Hauptantrieb, dem Booster "Super Heavy". Darauf aufgesetzt ist das eigentliche Sternenschiff, das 50 Meter lang ist. Dieses soll künftig Flüge zu Mond und Mars ermöglichen und nach der Rückkehr zur Erde wiederverwendet werden können. 100 Tonnen Nutzlast sollen damit möglich werden. Das ist ungefähr viermal so viel wie das frühere "Space Shuttle" der NASA. Die europäische Trägerrakete Ariane 6 schafft sogar nur bis zu 11,5 Tonnen. Das "Starship" ist auch rund zehn Meter höher als die bislang größte Rakete der Welt, die "Saturn V", die einst Astronauten zum Mond trug.
Angst vor SpaceX-Monopol
Schafft SpaceX es, das "Starship" zu einem sicheren Trägersystem zu entwickeln, soll es die "Falcon 9", die ebenfalls im Unternehmen hergestellt wird, ablösen. Die "Falcon 9" ist die derzeit weltweit erfolgreichste Rakete zur Beförderung von Satelliten in die Erdumlaufbahn. Diese Stellung bereitet mittlerweile auch dem US-Verteidigungsministerium Sorgen, das sich weitere erfolgreiche Wettbewerber wünscht.
Mit Informationen von dpa und Reuters
Im Video: Dritter Raketentest - SpaceX Starship explodiert erneut
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