Economy-Class-Sitzreihen in einer Lufthansa-Maschine.
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Fliegende Abgeordnete: Economy statt Business Class

Fliegende Abgeordnete: Economy statt Business Class

Die Reisekosten des Bundestags sind stark gestiegen. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat den Abgeordneten deshalb ein Sparprogramm verordnet: Economy statt Business-Class für Flüge innerhalb Europas. Wie kommt das an?

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Abend am .

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags reisen gerne und viel. Zu viel, beziehungsweise zu teuer, wenn es nach Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) geht. Sie hat die Abgeordneten jetzt zum Sparen verdonnert.

Statt Business-Class sollen sie bei Flügen ins Ausland künftig nur noch Economy fliegen – zumindest innerhalb Europas, wenn die Flugzeit unter vier Stunden beträgt. So hat es Bas den Vorsitzenden der Bundestagsausschüsse in einem Brief mitgeteilt.

Reisekosten des Bundestags steigen

Der Hintergrund: In den vergangenen Jahren sind die Ausgaben für Dienstreisen stark gestiegen. Im Jahr 2022 waren es noch gut drei Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es schon 3,7 Millionen – allein in den ersten neun Monaten. Die Bundestagsverwaltung geht nach eigener Auskunft davon aus, dass die Abgeordneten in der Vergangenheit häufig die Business-Class genutzt haben.

Warum das so ist, erklärt der Grünen-Abgeordnete Erhard Grundl aus Straubing im Gespräch mit BR24: "Ich glaube, bei Abgeordneten ist schon das Entscheidende, dass man schnell reinkommt, weil es immer die Frage ist, von A nach B zu kommen." Grundl meint damit das frühere Ein- und Aussteigen der Business-Class-Passagiere.

Ausgeruhter arbeiten dank Business-Class

Der Grünen-Abgeordnete ist Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag und deshalb häufiger auf Dienstreise im Ausland. Vor einem Monat war er in Indien. Der Flug: über Nacht. Das Programm: vollgepackt von früh bis spät. Durch den Flug in der Business-Class konnte der Abgeordnete ausgeruhter in den Arbeitstag starten.

Innerhalb Europas steigt Grundl öfter in den Zug. Sein Vorteil: Er ist im Auswärtigen Ausschuss für Tschechien, die Slowakei und Österreich zuständig. Für den Niederbayern also quasi Nachbarschaft. Falls das Flugzeug nötig ist, hat der Grünen-Abgeordnete nach eigenen Worten aber kein Problem, künftig in der Economy-Class zu fliegen: "Mir war nicht bewusst, welches Sparpotential da drin ist, und ich glaube, dass man dieses Sparpotential auf jeden Fall nutzen sollte", so Grundl.

CSU-Abgeordneter hofft, dass Budget länger hält

An einigen Flughäfen sollen die Abgeordneten weiter den Zugang zur Lounge oder das schnelle Einsteigen dazu buchen können. "Zur Steigerung der Reisequalität", wie es aus der Bundestagsverwaltung heißt.

Der CSU-Abgeordnete Stephan Pilsinger findet die Neuregelung sinnvoll – für die Steuerzahler und für die Abgeordneten selbst. "Es mussten einige Dienstreisen abgesagt werden, weil das Budget ausgeschöpft war", sagte der Münchner BR24. Denn bei Reisen im Bundestag gilt: Wer zuerst kommt, fliegt zuerst. Viele Abgeordnete hat das nach Pilsingers Worten in der Vergangenheit geärgert.

Bundestag will Flugkosten in Europa halbieren

Die Bundestagsverwaltung hofft, dass sie durch die neuen Regeln fürs Reisen die Hälfte der Flugkosten innerhalb Europas einsparen kann. Und das Geld künftig für das gesamte Jahr reicht.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

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