Über zweihundert sogenannte Einbrüche gibt es auf unserem Mond: Das sind schachtartige Gruben, die sich dort gebildet haben. Diese Lavaröhren sind an der Oberfläche eingebrochen. Nun haben Forscher entdeckt, dass eine dieser Gruben den Weg in ein unterirdisches Höhlensystem freigibt – wo einst heiße Lava langgeflossen ist.
Diese Mond-Höhle soll mindestens dreißig bis achtzig Meter lang und über vierzig Meter breit sein. Und vielleicht sei sie kein Einzelfall, sagt Leonardo Carriere von der Universität von Trient.
Höhlen könnten zukünftig Astronauten Schutz bieten
Auf der Erde sind solche Tunnel normalerweise Teil von ganzen Höhlensystemen. Das könnte auch auf dem Mond der Fall sein. Vom Eingang dieser Höhle könnten viele weitere Höhlen abgehen. Derartige Höhlen auf dem Mond könnten eines Tages auch menschlichen Astronauten Schutz bieten, weil der Mond kein günstiger Lebensraum für Menschen.
Am Tag ist es auf der Oberfläche des Erdtrabanten bis zu 130 Grad Celsius heiß, nachts kühlt es auf minus 55 Grad Celsius ab. Weil der Mond weder eine Atmosphäre noch ein Magnetfeld besitzt, sind Astronauten dort ungeschützt gefährlicher Strahlung aus dem Weltraum ausgesetzt. Forscher arbeiten deshalb an Schutzbauen – zum Beispiel in diesem BR-Video mit Ziegeln aus Mondstaub.
Stabile Temperaturen in den Höhlen
Die Höhle könnte Astronauten vor schädlicher Strahlung schützen und vor Meteoriteneinschlägen. Und: Es gibt indirekte Hinweise, dass in den Höhlen stabile Temperaturen herrschen könnten.
Bevor man von einem Leben als lunarer Höhlenbewohner träumt, gibt es noch viel zu tun: Zunächst müssen die Forscher herausfinden, ob auch von anderen Gruben auf dem Mond Höhlen ausgehen – und welche sich als potenzielle Mondbasis eignen würden. Aber übrigens: Auch auf dem Mars sind bereits über tausend solcher Gruben bekannt.
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