Deutschland muss sich aus Sicht der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien, auf bis zu 400.000 geflüchtete ukrainische Schüler einstellen und bräuchte dafür 24.000 Lehrkräfte. Die Bundesregierung gehe davon aus, dass eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland kommen könnte, sagte Prien dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Davon werden sicherlich 40 Prozent Schülerinnen und Schüler sein."
Das seien dann bis zu 400.000 junge Menschen, "denen wir im deutschen Schulsystem erst einmal gerecht werden müssen", so die CDU-Politiker weiter, die Bildungsministerin in Schleswig-Holstein ist.
Prien: 24.000 Lehrkräfte zur Integration benötigt
"Wir rechnen, dass man ungefähr 60 Lehrkräfte pro 1.000 Schüler braucht. Für 400.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine bräuchten wir also 24.000 Lehrer", zumindest, wenn man man im Bereich der Willkommensklassen weiter mit kleinen Gruppengrößen arbeiten wolle.
Wichtig sei, dass die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine "Deutsch als Bildungssprache" lernten, sagte Prien und verwies dabei auch auf Lehren aus der Vergangenheit. Niemand wisse, wie lange die Menschen in Deutschland bleiben würden.
Bei Kindern, die Anfang nächsten Schuljahres noch hier sind, könnten es mehrere Jahre sein, betonte die KMK-Präsidentin. "Wenn wir Fehler der Vergangenheit vermeiden wollen, müssen wir es von Anfang an so angehen, als blieben sie länger hier", so Prien. Da sei man den den ukrainischen Kindern schuldig.
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