Noch wird über die endgültige Version der Neufassung des Bundesinfektionsschutzgesetzes im Bundestag beraten. Am kommenden Donnerstag soll es verabschiedet werden. Angesichts dessen hat der Deutsche Lehrerverband Nachbesserungen gefordert, um die Schließung von Grundschulen wegen der Corona-Pandemie zu verhindern.
Meidinger: Schulschließungen möglichst verhindern
So hofften die Lehrer zwar "auf weitestgehende Normalität im nächsten Schuljahr möglichst ohne Einschränkungen", heißt es in einer Mitteilung von Donnerstag. "Das darf uns aber nicht davon abhalten, im Falle einer erneuten heftigen Coronawelle alles zu tun, um Schulschließungen durch zu hohe Personalausfälle zu verhindern", sagte der Präsident des Verbands, Heinz-Peter Meidinger.
Maskenpflicht laut Gesetzentwurf erst ab 5. Klasse möglich
Der aktuelle Gesetzesentwurf sieht vor, dass an weiterführenden Schulen ab Klasse 5 je nach Infektionsgeschehen eine Maskenpflicht angeordnet werden kann. Die Länder können dies per Verordnung vorschreiben. "Für die Grundschulen ist dies bislang aus unerfindlichen Gründen nicht vorgesehen, obwohl gerade für die Jüngeren die Sicherung des Präsenzunterrichts besonders wichtig ist", stellte Meidinger fest. Im Vergleich zu Schulschließungen sei eine präventive Maskenpflicht "das eindeutig geringere Übel".
Meidinger forderte auch eine möglichst einheitliche Verfahrensweise der Länder bei der Anwendung der gesetzlichen Möglichkeiten. Es müsse nachvollziehbar mit klaren Kriterien definiert werden, wann eine Gefährdung des Präsenzunterrichts vorliegt, erklärte er.
Lehrermangel in Deutschland
Zum Schuljahresbeginn fehlen an den Schulen in Deutschland nach Einschätzung des Lehrerverbands bis zu 40.000 Lehrer. Die Unterrichtsversorgung habe sich in allen Bundesländern verschlechtert, so Meidinger zur Deutschen Presse-Agentur. "Bundesweit gehen wir von einer echten Lücke von mindestens 30.000, vielleicht sogar bis zu 40.000 unbesetzten Stellen aus."
Mit Material der AFP und dpa.
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