Zwei Flugbegleiterinnen vor ihrer Maschine
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Kabinenbeschäftigte der Lufthansa stimmen für Streiks

Kabinenbeschäftigte der Lufthansa stimmen für Streiks

Bei der Lufthansa drohen weitere Streiks – diesmal durch die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter. Bei einer Urabstimmung stimmten mehr als 96 Prozent der Ufo-Gewerkschaftsmitglieder für Arbeitskämpfe. Auch Verdi bereitet Streiks vor.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Der aktuelle Bahnstreik geht gerade los, da kündigt sich auch für Reisende im Luftverkehr weiterer Ärger an: Passagiere der Lufthansa müssen mit Streiks einer weiteren Berufsgruppe rechnen. Kurz vor Beginn der fünften Verdi-Warnstreikwelle am Boden haben am Mittwoch die Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen mit einer deutlichen Mehrheit von mehr als 96 Prozent für Streiks gestimmt. Das haben die Urabstimmungen bei der Lufthansa und ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline ergeben, wie die Gewerkschaft Ufo in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt bekannt gegeben hat. Über ein mögliches Streik-Szenario und einen Termin soll später entschieden werden.

Einstiegsforderung: 15 Prozent mehr Gehalt

Ufo-Chef Joachim Vázquez Bürger betonte die Entschlossenheit der Mitglieder und der gesamten Kabine, die sich auch in zahlreichen Neueintritten zeige. Ein Streik sei aber noch vermeidbar: "Wir bleiben auch weiterhin offen für angemessene Angebote und faire Lösungen des Arbeitgebers, um Streiks möglicherweise noch kurzfristig abzuwenden." 

Für die rund 18.000 Kabinenbeschäftigten der Lufthansa und die knapp 1.000 Kräfte der Cityline fordert Ufo im Kern 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem will die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen. 

In den getrennten Tarifverhandlungen für die Lufthansa-Muttergesellschaft und die Regio-Tochter Cityline hatte die Gewerkschaft die jeweiligen Angebote als unzureichend abgelehnt. Vor dem Hintergrund hoher Kaufkraftverluste durch die Inflation schauen die Arbeitnehmer auf die wieder stark gestiegenen Gewinne, die Konzernchef Carsten Spohr am morgigen Donnerstag für das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 präsentieren will.

Bodenpersonal streikt - 500 Annullierungen in München

Unabhängig von der Ufo-Urabstimmung hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten in den Lufthansa-Bereichen Technik, Logistik und Training zu einem Warnstreik aufgerufen, und zwar ab Mittwochabend, 20.00 Uhr. Alle anderen Angehörigen des Bodenpersonals sollen sich dem Ausstand am Donnerstag um 4.00 Uhr anschließen. Der Warnstreik endet für alle Teilnehmer am Samstag um 7.10 Uhr.

Am Flughafen München sind allein am Donnerstag rund 500 Flüge annulliert worden. Das teilte ein Sprecher auf BR-Anfrage mit. Passagieren wird geraten, vor der Anreise den aktuellen Flugstatus zu überprüfen. Lufthansa hat im Vorfeld angekündigt, dass betroffene Passagiere per App oder Mail informiert werden.

💡 Arbeitskampf über den Wolken: Ufo versus Verdi

Die 1992 gegründete Unabhängige Flugbegleiter-Organisation (Ufo) vertritt als Spartengewerkschaft ausschließlich Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen vorrangig bei Condor und im Lufthansa-Konzern. In einzelnen Flugbetrieben konkurriert sie scharf mit der DGB-Gewerkschaft Verdi, die ebenfalls das fliegende Personal organisieren will. Eine abgestimmte Zusammenarbeit zwischen den beiden verfeindeten Gewerkschaften ist unwahrscheinlich. 

Video: Streiks bei Bahn und Lufthansa

Streiks bei Bahn und Lufthansa
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Streiks bei Bahn und Lufthansa

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