Warteschlange bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen Hamburg
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Mehr Geld für Luftsicherheitspersonal - Einigung beim Schlichter

Im deutschen Luftverkehr sieht es immer mehr nach einem ruhigen Sommer-Flugbetrieb aus. Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber akzeptierten einen Schlichterspruch, mit dem der Tarifkonflikt bei 25.000 Luftsicherheitskräften beigelegt werden könnte.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Nach dem Lufthansa-Bodenpersonal gibt es auch bei den Luftsicherheitskräften eine Einigung durch einen Schlichterspruch. Damit wachsen die Aussichten auf eine Beilegung fast aller Tarifkonflikte im Luftverkehr vor der Sommer-Reisesaison.

Gremien müssen der Vereinbarung noch zustimmen

Die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber nahmen einen Schlichterspruch an, mit dem der Tarifkonflikt für rund 25.000 Beschäftigte der privaten Luftsicherheitsunternehmen beendet werden kann, die an den Flughäfen außerhalb Bayerns im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Gepäck, Fracht und Personal kontrollieren.

Noch steht die Einigung unter dem Vorbehalt einer Zustimmung der jeweiligen Gremien. Bis Dienstagmittag läuft eine entsprechende Erklärungsfrist. Die Annahme gilt aber als wahrscheinlich, weil bereits die Schlichtungsempfehlung einstimmig angenommen wurde. 

Mehrarbeitszuschläge bleiben vorerst ausgeklammert

Als Schlichter hatte der frühere Bremer Finanz-Staatsrat Hans-Henning Lühr (SPD) am Wochenende hinter verschlossenen Türen die unterschiedlichen Positionen unter einen Hut gebracht. Am Ende kamen Gehaltserhöhungen in drei Stufen zwischen 13,1 und 15,1 Prozent in einem Zeitraum von 15 Monaten heraus, wie der Arbeitgeberverband BDLS berichtete. Der Tarifvertrag soll bis Ende März 2025 laufen. 

Allerdings sieht der Schlichterspruch vor, dass das besonders strittige Thema der Zuschläge für Mehrarbeit vorläufig vertagt und erst zum Jahresende erneut verhandelt wird. Bis dahin sollen die bisherigen Regelungen gelten. Verdi fordert höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hatten nach eigenen Angaben zuletzt eine Laufzeit von 24 Monaten mit Wirkung nach zwölf Monaten angeboten.

Hoffnung auf Ende der Streiks im Luftverkehr

Verdi hatte in dem empfindlichen Bereich der Luftsicherheit mehrere Warnstreikrunden an den Flughäfen organisiert, wobei in Bayern nur die Mitarbeiterkontrollen betroffen waren. Dies trug dazu bei, dass es im bisherigen Verlauf des Jahres 2024 schon fast so viele Streiks mit Flugausfällen an den Airports in Deutschland gab wie im gesamten vergangenen Jahr.

Verdi hatte bereits für das Lufthansa-Bodenpersonal den Schlichterspruch des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow und des früheren Arbeitsagenturchefs Frank-Jürgen Weise angenommen. 

Bei der Lufthansa sind Verhandlungen mit der Gewerkschaft Ufo für das Kabinenpersonal in die laufende Woche vertagt worden. Sie verliefen den Angaben zufolge konstruktiv. Auch Ufo hatte bereits einen Streik organisiert. 

Mit Informationen von DPA

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