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Musk spekuliert in Tweet über Börsen-Aus für Tesla

Musk spekuliert in Tweet über Börsen-Aus für Tesla

Mit seiner Ankündigung hat der Tesla-Chef die Anleger kalt erwischt. Viele rätseln zunächst, ob er den Plan, Tesla von der Börse zu nehmen ernst meint. Aber er legt bei Twitter nach und begründet seine Überlegungen.

Tesla-Chef Elon Musk hat mit Planspielen über eine mögliche Privatisierung seines Unternehmens bei Anlegern für Verblüffung gesorgt. Er erwäge, Tesla bei einem Aktienkurs von 420 Dollar (rund 363 Euro) nach acht Jahren von der Börse zu nehmen, hieß es am Dienstag in einem knappen Tweet von Elon Musk. Die Finanzierung sei schon gesichert. Der Aktienkurs des Herstellers von E-Autos schnellte daraufhin in die Höhe. Wenig später setzte die Börsenaufsicht den Handel mit Tesla-Aktien kurzzeitig aus. Als er wiederaufgenommen wurde, stieg der Kurs um elf Prozent auf 379,57 Dollar.

Saudi-arabischer Staatsfonds beteiligt

Wenige Stunden zuvor hatte die "Financial Times" berichtet, der saudi-arabische Staatsfonds habe eine Beteiligung zwischen drei und fünf Prozent an Tesla aufgebaut. Es war zunächst unklar, ob sich Musks Hinweis auf die Finanzierung darauf bezog.

Rätselraten über Tweet

Dass der Chef eines großen Unternehmens eine Ankündigung mit solch großer Tragweite beiläufig in einem Tweet macht, ist in der Geschäftswelt höchst unüblich. Es wurden deshalb anfänglich Fragen laut, wie ernst Musk es meint oder ob er sich einen Scherz erlaubt haben könnte. Allerdings ist der Exzentriker für seine unorthodoxe Art bekannt. Erst in diesem Jahr hatte er über Twitter gewitzelt, dass Tesla pleite gehe. Es handelte sich um einen Aprilscherz.

Fonds statt Aktien

Später klärte Musk seine Absichten hinter einem möglichen Börsen-Aus etwas auf. Er habe vor, einen speziellen Fonds einzurichten, der es allen aktuellen Tesla-Aktionären erlauben würde, falls gewünscht einen Anteil zu behalten, twitterte er. In einem Blogeintrag an die Tesla-Mitarbeiter, erklärte Musk dann, nach einer Privatisierung könnte sich Tesla auf langfristige Ziele konzentrieren statt auf Quartalsergebnisse an der Wall Street.

Tesla verbrennt viel Geld

Mit dem Ziel, profitabel zu sein, tat sich Tesla bisher schwer. In der Unternehmensgeschichte meldete es nur zwei Mal einen Quartalsgewinn, über ein gesamtes Kalenderjahr gerechnet hat der Konzern bisher nie Geld verdienen können. Im jüngsten Quartal verbuchte das Unternehmen ein Minus von 717,5 Millionen Dollar.