Kerzen und das Konterfei des Papstes sind vor der Poliklinik Agostino Gemelli in Rom zu sehen, wo der Papst seit 14. Februar 2025 stationär behandelt wird.
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Zustand des Papstes weiter besorgniserregend

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Nach "akuter Ateminsuffizienz": Papst weiter in Lebensgefahr

Nach "akuter Ateminsuffizienz": Papst weiter in Lebensgefahr

Nach zwei Atemkrisen am Montag bekommt Papst Franziskus in der Klinik weiter Sauerstoff, hat aber laut Vatikan eine ruhige Nacht verbracht. Er ist bei Bewusstsein, aber nicht außer Lebensgefahr. Den Aufgaben seines Amtes "komme er noch nach".

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Nach zwei schweren Episoden von akuter Atemnot am Montag, hat Papst Franziskus im Gemelli-Krankenhaus in Rom eine ruhige Nacht verbracht. Der 88-Jährige habe "die ganze Nacht geschlafen und ruht sich weiter aus", teilte der Vatikan am Dienstag mit.

Nach dem Rückschlag bleibe Franziskus' Krankheitsbild komplex und er weiterhin nicht außer Gefahr, hieß es weiter. Sein Zustand wird als "fragil" bezeichnet. Weitere Komplikationen sind nicht ausgeschlossen. Der Papst ruhe sich aus und bete, hieß es. Er habe zudem keinen Besuch empfangen, es sei auch kein weiterer geplant.

Anfälle vom Montag "besorgniserregend"

Die Ursache der beiden Anfälle von "akuter Ateminsuffizienz" am Montag sei eine "erhebliche Schleimansammlung" in den Bronchien gewesen. Der Schleim habe im Zuge von zwei Bronchoskopien abgesaugt werden müssen, um ihn vor dem Ersticken zu bewahren.

Die gestrigen Anfälle waren laut dem Chicagoer Lungenspezialisten John Coleman besorgniserregender als derjenige vom Freitag: "Die Tatsache, dass sie hineingehen und den Schleim manuell entfernen mussten, ist besorgniserregend, weil es bedeutet, dass er die Sekrete nicht von selbst abtransportiert", so Coleman. Der Papst mache "kleine Schritte vorwärts und dann wieder zurück".

Papst weiter nicht außer Lebensgefahr

Nach den Angaben des Vatikans ist die Schleimbildung in den Bronchien des Papstes eine Reaktion des Körpers auf seine Lungenentzündung und keine neue Infektion, weil Labortests keine neuen Bakterien nachgewiesen hätten. Die Sauerstoff-Maske über Nase und Mund braucht er derzeit nicht mehr, so der Vatikan, er bekomme nur über eine Nasensonde zusätzlichen Sauerstoff. Der Patient sei wach, orientiert und kooperationswillig. Immerhin ist ein zwischenzeitlich beobachtetes, beginnendes Nierenversagen wieder zurückgegangen.

Seine Ärzte wollen jedoch weiter keine Prognose für eine Genesung von Papst Franziskus abgeben. "Es gibt Höhen und Tiefen", verlautete am Montag aus Vatikankreisen über den Zustand des Papstes. Außer Lebensgefahr ist Franziskus also nicht.

Auch am Montagabend sind wieder Tausende Gläubige auf dem Petersplatz in Rom zusammengekommen, um für Papst Franziskus den Rosenkranz zu beten.

In der Klinik Lungenentzündung entwickelt

Am 14. Februar war Franziskus aufgrund einer Bronchitis in die Klinik gekommen und hatte anschließend eine beidseitige Lungenentzündung entwickelt. Im Laufe der vergangenen Woche hatte sich sein Zustand laut Vatikanangaben zunächst "leicht" verbessert.

Trotz seiner schweren Erkrankung hatte der Papst in den letzten Tageb weiter seines Amtes gewaltet. So ernannte er insgesamt 26 Bischöfe und die neue Regierungschefin für den Vatikanstaat. Er erließ Gesetze und sandte Grußbotschaften. Zweimal empfing er seine beiden wichtigsten Mitarbeiter an der Vatikanspitze, den Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und den Substituten (Verwaltungschef), Erzbischof Edgar Pena Parra.

Seit jungen Jahren fehlt Franziskus ein Teil seiner Lunge

Als junger Mann hatte sich Franziskus ein Teil seiner Lunge entfernt lassen müssen. Seit längerem ist er gesundheitlich angeschlagen. Sein derzeitiger Klinikaufenthalt ist bereits der vierte innerhalb von weniger als vier Jahren und inzwischen der längste seit seiner Wahl zum Papst im Jahr 2013. 

Mit Informationen von dpa, KNA, epd und AP

Im Audio: Atemkrisen des Papstes am Montag

Papst Franziskus (Archivbild)
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Atemkrisen des Papstes am Montag

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