Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, SPD auf dem Bürgerschaftswahlabend der SPD Hamburg
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Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, SPD auf dem Bürgerschaftswahlabend der SPD Hamburg

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Mehrheit für Rot-Grün in Hamburg – Fiasko für FDP und BSW

Mehrheit für Rot-Grün in Hamburg – Fiasko für FDP und BSW

Die SPD hat laut noch vereinfachter Auszählung die Landtagswahl in Hamburg mit 33,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach sich für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition in der Hansestadt aus.

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Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich nach der Bürgerschaftswahl in der Hansestadt für eine Fortsetzung der bisherigen rot-grünen Koalition ausgesprochen. "Meine erste Priorität ist, Rot-Grün fortzuführen", sagte Tschentscher im ZDF. Die Koalition genieße in Hamburg "sehr große Zustimmung", sowohl inhaltlich als auch vom Regierungsstil her. Deshalb gehe die erste Frage von ihm an die Grünen, "ob wir einen rot-grünen Senat bilden wollen".

Stabile Mehrheit für Rot-Grün trotz Verlusten

SPD und Grüne müssen zwar Verluste hinnehmen, verfügen aber nach wie vor über eine stabile Mehrheit. Die SPD könnte aber auch mit der CDU zusammen regieren.

"Wir werden natürlich auch mit der CDU sprechen, wie das ja unter demokratischen Parteien sein sollte", sagte Tschentscher. Dies hatte die SPD auch nach der vorherigen Bürgerschaftswahl gemacht, sich aber schnell für die Koalition mit den Grünen entschieden.

Die AfD landete in der Hansestadt unter zehn Prozent. Die Linke setzt ihren Erfolgskurs fort und liegt über elf Prozent. FDP und BSW ziehen nicht in die Bürgerschaft ein.

Wahlbeteiligung bei 68 Prozent

Knapp 1,3 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger waren zur Teilnahme aufgerufen. Die Wahlbeteiligung stieg laut dem Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap auf 68 Prozent - von 63 Prozent im Jahr 2020.

Nach dem vorläufigen Ergebnis vom Wahltag, das eine vereinfachte Auszählung zur Grundlage hat, wird am heutigen Montag erneut gezählt.

Tschentscher: Hamburger Wähler haben Rechte vom Hals gehalten

SPD-Spitzenkandidat Tschentscher sagte, es sei eine Riesenbotschaft, "dass uns die Schlechtgelaunten aus der rechten Ecke vom Hals gehalten wurden in Hamburg".

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gratulierte Tschentscher und der SPD. "Hamburg bleibt in guten Händen. Gut, dass du deine Arbeit zum Wohle Hamburgs fortsetzen kannst", schrieb Scholz auf X an seinen Amtsnachfolger.

Die Grünen-Bundesvorsitzende Franziska Brantner sieht nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg einen "klaren Regierungsauftrag" für ihre Partei. Sie erwarte, dass Tschentscher, wie im Wahlkampf angekündigt, das bisherige Bündnis fortsetzt, "es gab klare Zusagen, dass man mit Rot-Grün weiter macht."

CDU erklärt Bereitschaft zu Koalition

Auch CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering hat die Bereitschaft seiner Partei für eine Koalition mit der SPD signalisiert. Die Hamburger hätten einen Richtungswechsel gewählt - "gerade in der inneren Sicherheit, der Verkehrs- und Sicherheitspolitik", sagt Thering in der ARD. "Ich biete ein pragmatischeres Regieren an, als es die Grünen zuletzt getan haben."

Der Hamburger AfD-Chef Dirk Nockemann ist zufrieden mit dem Abschneider seiner Partei. "Wir sind glücklich darüber, dass wir 3,5 Prozent mehr als das letzte Mal bekommen haben", sagte Nockemann in der ARD. Er sei "überhaupt nicht frustriert".

Offene Freude bei der Linken: Partei-Chef Jan van Aken lobte seine Partei für "perfektes Teamwork" im Wahlkampf. Das Ergebnis der Bürgerschaftswahl beweise: "Das Comeback geht weiter." Die Linke habe zwar auch Glück gehabt, zuletzt aber auch sehr viel richtig gemacht.

Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters

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