Der wegen Antisemitismusvorwürfen umstrittene Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters nannte am heutigen Dienstag die Entscheidung der Stadt München "eine gute Nachricht für die Meinungsfreiheit in Deutschland."
München hatte Waters-Konzert widerwillig genehmigt
Der Stadtrat hatte vor rund einer Woche beschlossen, das Konzert des 79-Jährigen am 21. Mai in der Olympiahalle nicht zu verbieten - hatte dies allerdings zähneknirschend getan. Eine außerordentliche Kündigung des Vertrags sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich, so die Begründung. "Ich will ihn hier nicht haben und wir müssen es jetzt ertragen", meinte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) dazu.
Waters hingegen hatte mitgeteilt, geplante Konzertverbote seien verfassungswidrig, ungerechtfertigt und beruhten auf der falschen Anschuldigung, er sei antisemitisch. Er habe seine Anwälte angewiesen, dagegen vorzugehen.
Antisemitismus-Vorwürfe gegen Waters
Die Stadt war für ihre Entscheidung kritisiert worden, unter anderem vom Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor. Er verwies auch darauf, dass Waters bei Konzerten einen Ballon in Schweineform hatte aufsteigen lassen, auf dem ein Davidstern zu sehen war. "Wer einen Davidstern auf ein Schwein malt & es erschießt, ist Antisemit", schrieb er auf Twitter. "Die Veranstalter sollten die Konzerte dieses Menschenfeindes absagen."
Nach dem Streit um sein geplantes Konzert in Frankfurt wirft Waters der Stadt einen Angriff auf die Kunstfreiheit vor. "Politiker haben kein Recht, Künstler und ihre Fans mit Auftrittsverboten einzuschüchtern und zu schikanieren", sagte der Sänger am Dienstag in London. Auf Betreiben des Frankfurter Magistrats und des Landes Hessen hatte die Messegesellschaft dem Konzertveranstalter des 79-Jährigen für dessen Auftritt am 28. Mai ein Kündigungsschreiben zustellen lassen.
Waters will Konzert in Frankfurt notfalls gerichtlich durchsetzen
Waters bekräftigte seine Absicht, seinen Auftritt notfalls per einstweiliger Verfügung durchzusetzen. "Ich kämpfe für all unsere Menschenrechte, einschließlich des Rechts auf Redefreiheit. We are on the road to Frankfurt. Frankfurt, wir kommen!", sagte der Sänger.
Mit Informationen von dpa
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