Das russische Innenministerium fahndet nach dem früheren Oligarchen Michail Chodorkowski. Das Ministerium begründet diesen Schritt damit, dass Chodorkowski wissentlich Falschinformationen über die russische Armee und den russischen Staat verbreitet habe. Das berichten mehrere russische Nachrichtenagenturen. Darauf stünden bis zu fünf Jahre Haft.
Das russische Innenministerium ermittelt schon seit September gegen ihn, weil er Aussagen zu Onlinezahlungen für in der Ukraine getötete russische Soldaten gemacht haben soll.
Gesetz gegen Diskreditierung der Armee
Juristische Grundlage ist das Gesetz gegen Diskreditierung der Armee, das Russland nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine erlassen hat. Wiederholt hat Russland auf der Basis dieses Gesetzes Kritiker des Ukraine-Krieges oder von Wladimir Putin ins Gefängnis gebracht.
Keine unmittelbaren Konsequenzen für Chodorkowski
Chodorkowski gilt seit über 20 Jahren als Putin-Kritiker. Russische Behörden ermittelten bereits in den vergangenen Jahren gegen ihn und erklärten ihn zum "ausländischen Agenten".
Unmittelbare Konsequenzen hat der Fahndungsaufruf gegen ihn nicht: Nach seiner zehnjährigen Haft in russischen Gefängnissen ist Chodorkowski nach in London ausgewandert. Seither hat er Putin und den Ukraine-Krieg immer wieder kritisiert.
Mit Informationen von AP
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