Sechs Tote und mehr als 200 Verletzte sind die Bilanz schwerer Unwetter auf dem Balkan und in Teilen Norditaliens in der Nacht zum Donnerstag.
Schwere Unwetter auf dem Balkan – Sechs Menschen sterben
In der kroatischen Hauptstadt Zagreb kamen bei den schweren Unwettern zwei Menschen ums Leben, in anderen Landesteilen zwei weitere, berichtete das kroatische Fernsehen HRT. Im Norden Bosniens starb eine Frau. In ganz Kroatien erlitten mehr als 100 Menschen Verletzungen, allein 60 in Zagreb, schrieb das Portal "jutarnji.hr" am Donnerstagvormittag.
In Serbien löste das Unwetter mehr als 200 Feuerwehreinsätze aus. Und in der Kleinstadt Bled an den Ausläufern der slowenischen Alpen fiel ein vom Sturm entwurzelter Baum auf ein junges Paar. Die Frau starb an Ort und Stelle, der Mann erlitt schwere Verletzungen, berichtete das Nachrichtenportal "24ur.si".
Starker Sturm nach heißen Tagen
Im gesamten Balkan wurden Hunderte Verletzte gemeldet, die Behördenangaben zufolge teilweise von herabgestürzten Bäumen und Teilen von Dächern getroffen wurden. In Slowenien, Kroatien und Serbien kappte der Sturm die Stromversorgung für Zehntausende Menschen.
Meteorologen zufolge war der Sturm sehr stark, weil er sich nach sehr heißen Tagen gebildet hatte. Laut Experten trägt der Klimawandel zu extremen Wetterereignissen bei. Von Behördenseite wurde vor weiteren Stürmen in den nächsten Tagen gewarnt, bevor eine weitere Hitzewelle beginnen soll.In Norditalien ist es in der Nacht zu Donnerstag zu teils schweren Unwettern gekommen. Einige Provinzen der Region Venetien im Nordosten waren besonders betroffen – es kam zu Orkanböen, Hagelschauern und schweren Regenfällen. Hagelkörner in der Größe von Tennisbällen verursachten mitunter schwere Schäden. Insgesamt seien bei den Unwettern im Norden rund 110 Menschen durch Hagel, Glassplitter und Stürze verletzt worden, wie der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, am Donnerstagmorgen mitteilte. Ein Mensch wurde demnach schwer verletzt, da er von einem Dach fiel.
Unwetter in Norditalien: 350 Notrufe
Vor allem die Provinzen Venedig, Padua, Vicenza und Treviso waren betroffen. Die Feuerwehr musste nach eigenen Angaben seit Mittwochabend zu knapp 200 Einsätzen ausrücken. Sie waren damit beschäftigt, umgefallene Bäume von den Straßen zu entfernen und Hausdächer abzusichern. Die Feuerwehr und der Zivilschutz verzeichneten laut Zaia rund 350 Notrufe.
Auch im Trentino sorgte das Unwetter für Schäden – insbesondere in den Wäldern. Bereits seit Dienstag werden Teile des Nordens Italiens von Unwettern heimgesucht. Auch Südtirol war betroffen.
Hitze in Süditalien
Der Sturm war jedoch nur die eine Seite des italienischen Wetters. Am Donnerstag wurden in Süditalien teils sehr hohe Temperaturen gemessen, nachdem das Hochdruckgebiet "Caronte" am Mittwoch seinen Höhepunkt hatte. In der Hauptstadt Rom herrschten 36 bis 37 Grad, im südlichen Apulien und auf Sardinien und Sizilien wurde in manchen Gegenden wieder die 40-Grad-Marke geknackt. Auch ab der kommenden Woche soll es in Teilen Italiens erneut sehr heiß werden, wie der private Wetterdienst "ilmeteo.it" prognostizierte.
In Griechenland ist es schon am Freitag so weit: Dann soll die dritte Hitzewelle dieses Sommers mit Temperaturen von mancherorts über 40 Grad eintreten und mindestens bis Montag andauern. Manche Meteorologen prognostizieren sogar ein Anhalten der hohen Temperaturen bis Ende Juli.
Im Video: Vielerorts in Griechenland herrscht seit Tagen Guthitze
Mit Informationen von dpa
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