In der Nacht zum Freitag blieb es ruhig in Paris, es wurden zunächst keine großen Vorfälle gemeldet. Angesichts der jüngsten Unruhen ist zum Nationalfeiertag in Frankreich dennoch ein Großaufgebot der Polizei auf den Straßen. Der 14. Juli erinnert an die Französische Revolution, insbesondere den Sturm auf das Bastille-Gefängnis in Paris am 14. Juli 1789.
Tagelang schwere Unruhen
Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle bei Paris vor zweieinhalb Wochen hatte es in Frankreich tagelang schwere Unruhen gegeben. Beamte wurden mit Feuerwerkskörpern angegriffen, öffentliche Gebäude wie Polizeiwachen und Schulen in Brand gesetzt. Tausende Autos brannten aus. Die Unruhen flauten zwar ab, befürchtet wurden aber nun zum Nationalfeiertag neue Krawalle.
Landesweites Feuerwerks-Verbot
Allein am Donnerstag- und Freitagabend sollten jeweils 45.000 Beamte im Einsatz sein. Hinzu kommen Spezialeinheiten sowie Hubschrauber, Drohnen und gepanzerte Fahrzeuge. In allen Ballungsräumen wird der Bus- und Straßenbahnverkehr um 22 Uhr eingestellt. S-Bahnen und die Métro in Paris bleiben in Betrieb. Mehrere Städte sagten das traditionelle Feuerwerk zum Nationalfeiertag aus Sicherheitsgründen ab. Wegen der Sorge vor erneuten Ausschreitungen gilt bereits ein landesweites Verbot von Feuerwerk. Über 150.000 Feuerwerkskörper wurden landesweit beschlagnahmt, wie die Polizei mitteilte.
Macron verzichtet auf Fernsehansprache
Angesichts der angespannten Lage verzichtet Macron auch auf die sonst oft übliche Fernsehansprache am Nationalfeiertag. Eigentlich hatte er zum 14. Juli eine erste Bilanz eines 100-Tage-Programms angekündigt. Dessen Ziel: Verbesserungen in diversen Politikbereichen, eine Ende des zähen Rentenstreits, wieder ein größerer Beliebtheitszuspruch. Macron sagte nun lediglich, er habe sich nicht festgelegt, dass er am Nationalfeiertag selbst den Erfolg der Regierungsarbeit bilanzieren werde. Erwartet wird seine Rede nun in naher Zukunft.
Mit Informationen von dpa.
Im Video: Frankreich feiert Nationalfeiertag – mit Gästen aus Indien
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