Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken zieht sich von Twitter zurück, weil ihr dort die Entwicklung zu Hass, Hetze und Desinformation missfällt. "Zehn Jahre bin ich hier mit Euch verbunden. Mit vielen hatte ich gute Debatten und Aktionen", schrieb sie auf der Kurznachrichten-Plattform. Trotzdem werde sie Twitter verlassen.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Esken: Hass und Hetze bedrohen gesellschaftlichen Zusammenhalt
Zur Begründung verwies sie auf einen Gastbeitrag von ihr auf "Zeit.de". "Die Ökonomie von Aufmerksamkeit und Empörung, wie wir sie heute in den sozialen Medien erleben, beschädigt unsere politische Kultur", schreibt Esken in dem Beitrag.
Hass und Hetze bedrohten den gesellschaftlichen Zusammenhalt, Kampagnen zur Desinformation und Manipulation der öffentlichen Meinung gefährdeten unsere Demokratie.
"Twitter unternimmt nichts gegen Fake-Profile, agiert im Umgang mit gemeldeten strafbaren Inhalten wie Beleidigung oder Volksverhetzung ausgesprochen nachlässig und lässt auch nach klaren Urteilen nicht von unrechtmäßigen Twitter-Sperren ab," so Esken. "Die angekündigte Übernahme von Twitter durch Elon Musk wird die Plattform ganz sicher nicht zu einem gemeinnützigen Unternehmen machen."
Zugleich beklagt Esken eine gewisse Machtlosigkeit dagegen: "Weil der Kampf gegen diese Phänomene den ökonomischen Interessen der Plattformen widerspricht, laufen unsere Appelle zur Selbstkontrolle ebenso wie unsere Versuche der Regulierung mehr oder minder ins Leere."
Mit Informationen von dpa.