Laut Spendenrat nimmt die Zahl der Spender seit Jahren ab. Nur etwa jeder Fünfte in Deutschland spende überhaupt. Das sei der tiefste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005, als noch etwa jeder Dritte spendete.
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Archivbild: Eine Frau drückt an einem Pfandflaschen-Rückgabe-Automat einen Knopf mit der Aufschrift "Spende".

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Spendenrat: Bislang so wenige Spender wie noch nie seit 2005

Eine Umfrage des Spendenrats hat ergeben: Nur jeder Fünfte in Deutschland spendet überhaupt - der tiefste Stand seit Erhebungsbeginn. Die Spenden sind vor allem in der Not- und Katastrophenhilfe zurückgegangen - dafür gebe es auch eine Erklärung.

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Die Zahl der Geldspender ist in den ersten drei Quartalen 2023 so niedrig wie lange nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage im Auftrag des Deutschen Spendenrates, die seit 2005 durchgeführt wird.

Zwei Millionen Spender weniger als 2022

Demzufolge nimmt die Zahl der Spender seit Jahren ab. Nur etwa jeder Fünfte in Deutschland spende überhaupt. Das sei der tiefste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005, als noch etwa jeder Dritte spendete. Gleichzeitig nehme die Spendensumme einer Einzelspende im Schnitt zu. Etwa 37 Euro beträgt den Angaben zufolge die durchschnittliche Spende; das sei der dritthöchste Wert nach den beiden vergangenen Rekordjahren, als die Durchschnittsspende jeweils knapp über 40 Euro lag.

Rund 14 Millionen Privatpersonen ab 10 Jahren unterstützten gemeinnützige Organisationen, Hilfs- sowie Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen. Vergangenes Jahr waren es im gleichen Zeitraum noch rund zwei Millionen Spenderinnen und Spender mehr gewesen. Der deutliche Rückgang sei "besorgniserregend", sagte Martin Wulff, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats laut Mitteilung.

Nicht nur Zahl der Spender nimmt ab

Auch beim Spendenvolumen gab es einen Rückgang. Zwischen Januar und September kamen rund 3,2 Milliarden Euro zusammen. Das sind rund 600 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen sind der Auswertung zufolge vor allem in der Not- und Katastrophenhilfe zurückgegangen. Dieser Effekt lasse sich nach Katastrophenjahren häufiger beobachten, hieß es zur Erklärung. In den vergangenen Jahren seien in dem Bereich Rekordeinnahmen erzielt worden - 2021 ereignete sich das Hochwasser im Ahrtal, 2022 begann der Krieg in der Ukraine.

Drei von vier Euro für humanitäre Hilfe

Die Summe werde in der Weihnachtszeit erfahrungsgemäß noch ansteigen, aber nicht das Niveau der beiden Vorjahre erreichen, teilte der Spendenrat weiter mit. Am häufigsten werde für die humanitäre Hilfe gespendet. Drei von vier gespendeten Euro wurden für diese Zwecke gegeben.

Eine Altersgruppe ist am spendabelsten

Am spendenfreudigsten ist den Angaben zufolge weiterhin die Altersgruppe der Über-70-Jährigen. Sie sorge für 42 Prozent der Gesamtspendensumme; zusammen mit den Über-60-Jährigen sogar für zwei Drittel aller Spenden.

Die Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung GfK basiert auf regelmäßigen Angaben von 10.000 Menschen ab zehn Jahren. Der Spendenrat ist ein Dachverband von rund 70 Spenden sammelnden Organisationen.

Mit Informationen von dpa und KNA

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