Die USA haben heimlich weitreichende Raketen vom Typ ATACMS an die Ukraine geliefert
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Die USA haben heimlich weitreichende Raketen vom Typ ATACMS an die Ukraine geliefert

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Spiel mit dem Feuer? USA liefern weitreichende Raketen an Kiew

Spiel mit dem Feuer? USA liefern weitreichende Raketen an Kiew

Die USA haben heimlich weitreichende Raketen an die Ukraine geliefert, mit denen die ukrainischen Streitkräfte russische Ziele auf der Krim und im Südosten der Ukraine angegriffen haben. Wächst nun der Druck auf Kanzler Scholz wieder?

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Bisher hatten die ukrainischen Streitkräfte nur Zugang zu einer kleineren Version des ATACMS - dem Army Tactical Missile System. Diese Raketen haben eine Reichweite von gut 160 Kilometern. Der Generalstab in Kiew hatte die Amerikaner aber immer wieder um das größere ATACMS-System gebeten. Das hat eine Reichweite von rund 300 Kilometern und kann damit deutlich mehr Ziele im russisch besetzten Teil der Ukraine erreichen. Vor allem die Krim ist hier von strategischer Bedeutung. Sie ist ein wichtiger Knotenpunkt für die Versorgung der russischen Luft- und Bodentruppen.

Ukraine setzte weitreichende Raketen sofort ein

Das ukrainische Militär hat die in der vergangenen Woche gelieferten US-Raketen sofort eingesetzt. Unter anderem griffen sie damit in der Nacht zum Dienstag russische Truppen in der Hafenstadt Berdjansk an. In der Woche zuvor sollen die Ukrainer mit den neuen Raketen auch einen russischen Militärflugplatz auf der Krim beschossen haben.

USA haben sich lange mit Lieferung zurückgehalten

Die USA haben inzwischen zugegeben, das in den 1980er Jahren von der Waffenschmiede Lockheed Martin entwickelte System an Kiew geliefert zu haben.

Die Regierung Biden hatte die Raketen lange zurückgehalten und auf die begrenzten US-Bestände verwiesen. Bislang wurden nur gut 4.000 dieser Raketen produziert. Doch am Mittwoch erklärte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan gegenüber Reportern, dass nun eine "beträchtliche Anzahl" von ATACMS produziert werde, was diese Befürchtungen entkräfte.

USA wollen Lieferung mit weitreichenden Raketen an die Ukraine sogar ausweiten

Gleichzeitig spielte Sullivan frühere Befürchtungen der Regierung herunter, die Ukraine könnte die US-Raketen für Angriffe innerhalb der russischen Grenzen einsetzen und damit einen direkten Konflikt mit Moskau provozieren. Er sagte, die Beamten in Kiew hätten sich "immer wieder" an Bidens Forderung gehalten, dass keine amerikanischen Waffen "jenseits der Grenzen der Ukraine" eingesetzt würden. Deshalb werde man mehr schicken, so Sullivan.

"Katz-und-Maus-Spiel"

US-Präsident Biden, so berichten mehrere US-Medien, habe Mitte Februar die heimliche Entsendung von mehr als 100 Raketen größerer Reichweite genehmigt. Bislang spielten Russen und Ukrainer Katz und Maus. Erhielten sie von den USA bessere Systeme mit größerer Reichweite, fügten sie dem russischen Militär oft schweren Schaden zu. Die Russen verlegten daraufhin ihre Truppen in vermeintlich sichere Gebiete, die von den jeweiligen westlichen Systemen nicht zu erreichen waren.

USA rechtfertigen Raketenlieferung mit vermehrtem Einsatz von Raketen durch Russland

Die neuen ATACMS-Raketen sind der vorläufige Höhepunkt eines Proxy-Wettrüstens zwischen Washington und Moskau. Mit Sorge haben die Amerikaner in den vergangenen Monaten beobachtet, wie Russland zunehmend ballistische Raketen einsetzt, um systematisch kritische Infrastruktur in der Ukraine zu zerstören.

Auch Republikaner unterstützen Biden

Politische Unterstützung erhält Präsident Biden auch von republikanischer Seite. Senator Roger Wicker, der ranghöchste Republikaner im Streitkräfteausschuss, sagte: "Die Ukraine kann jetzt jede russische Einrichtung auf der Krim ins Visier nehmen, einschließlich wichtiger Munitions- und Treibstoffdepots. Man stelle sich vor, sie hätten diese Raketen schon vor zwei Jahren gehabt.".

In den vergangenen Tagen konnten russische Truppen weitere Dörfer in der Ostukraine einnehmen und damit Geländegewinne erzielen.

Wächst nun wieder der Druck auf Kanzler Scholz?

Mit der Lieferung der ATACMS-Raketen dürfte auch der politische Druck auf Kanzler Scholz wachsen. Dieser hatte nochmals bekräftigt, dass es mit ihm keine Lieferung der Taurus-Raketen geben werde. Zuvor hatte FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann erklärt: "Die USA werden jetzt weitreichende ATACMS-Raketen an die Ukraine liefern. Das ist Grund genug, jetzt auch in Sachen Taurus zu handeln."

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