Der Strompreis, den Verbraucher auf ihrer Abrechnung sehen, setzt sich aus mehreren Punkten zusammen: Kosten für Erzeugung, Vertrieb, Service und Transport. Abgaben wie etwa die Mehrwertsteuer kommen dazu. Und nicht zuletzt: Kosten für die Nutzung der Netze und Zähler – die Netzentgelte. Aufgrund der Energiewende werden die jetzt teurer.
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Die Koalition hat sich nun darauf geeinigt, die Strompreise auch 2024 mit einem staatlichen Milliardenzuschuss für die Netzentgelte zu subventionieren. Bereits in diesem Jahr hatte die Bundesregierung angesichts der hohen Energiepreise infolge des Ukraine-Kriegs die Netzentgelte mit 13 Milliarden Euro unterstützt. Die Netzentgelte machen fast ein Viertel des Strompreises für Haushalte aus.
Netzentgelte: Zuschuss in Höhe von 5,5 Milliarden Euro
Er könne "bestätigen, dass sich die Bundesregierung darauf verständigt hat, den Anstieg der Netzentgelte im kommenden Jahr zu dämpfen", sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). "Konkret wird das im Jahr 2024 mit einem Zuschuss zur anteiligen Finanzierung der Übertragungsnetzentgelte in Höhe von 5,5 Milliarden Euro geschehen", fügte er hinzu.
"Die Bundesregierung arbeitet gegenwärtig an der legislativen Umsetzung der Einigung unter Verwendung von Mitteln aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds", so der Ministeriumssprecher. Er kündigte damit eine Finanzierung aus dem einst zur Eindämmung der Energiekrise beschlossenen bis zu 200 Milliarden Euro großen Hilfspaket an.
Angesichts der Einigung hat auch das Finanzministerium von FDP-Chef Christian Lindner den Plänen von Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck zur Dämpfung der Netzentgelte zugestimmt.
Netzentgelte 2024 wohl auf Rekordhoch
Zum Jahreswechsel ist bei den Netzentgelten wohl ein Plus von elf Prozent zu erwarten – ein neues Allzeithoch. Das ergab eine Analyse des Vergleichsportals Verivox auf Basis der vorläufigen Netznutzungsentgelte. Bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden fallen künftig durchschnittlich 395 Euro netto für die Nutzung der Stromnetze an – ein Plus von 40 Euro.
Besonders stark steigen die Stromnetzgebühren mit 18 Prozent (44 Euro) in Bremen. Auf jeweils 17 Prozent kommt das Kostenplus in Bayern (plus 55 Euro) und Nordrhein-Westfalen (plus 59 Euro). Ebenfalls überdurchschnittlich wird der Anstieg der Netzkosten in Thüringen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (jeweils 14 Prozent) sein.
Mit Informationen von AFP
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