Der Iran hat seinen Erzfeind USA bei der Suche nach dem abgestürzten Präsidentenhubschrauber um Unterstützung gebeten
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Der Iran hat seinen Erzfeind USA bei der Suche nach dem abgestürzten Präsidentenhubschrauber um Unterstützung gebeten

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Suche nach Präsidentenhubschrauber: Iran bat USA um Hilfe

Bei der Suche nach dem abgestürzten Präsidentenhubschrauber soll Iran seinen Erzfeind USA um Hilfe gebeten haben. Der frühere iranische Verteidigungsminister implizierte eine Verwicklung der USA in den Vorfall – welche die Vorwürfe dementierte.

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Nach dem tödlichen Absturz des Hubschraubers des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi hat Teheran nach US-Angaben selbst den Erzfeind USA um Hilfe gebeten. "Wir wurden von der iranischen Regierung um Unterstützung gebeten", sagte Außenministeriumssprecher Matthew Miller in Washington. "Wir sagten, dass wir zu helfen bereit seien – etwas, was wir für jede Regierung in einer solchen Situation tun würden."

USA konnten aus "logistischen Gründen" keine Hilfe leisten

Letzten Endes hätten die USA die erbetene Hilfe jedoch "hauptsächlich aus logistischen Gründen" nicht leisten können, ergänzte Miller, ohne Details zu nennen. Auch zur Form der Kommunikation zwischen den beiden Ländern, die seit der Islamischen Revolution im Iran 1979 keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhalten, wollte er sich nicht äußern.

US-Verteidigungsminister: USA haben nichts mit Absturz zu tun

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte derweil, alles deute darauf hin, dass es sich bei dem Absturz von Raisis Hubschrauber um einen Unfall handele. Verantwortlich könne "eine Reihe von Dingen sein – mechanisches Versagen, ein Pilotenfehler, was auch immer", sagte er. Die USA hätten jedenfalls "nichts damit zu tun. Das ist ganz einfach eine Tatsache."

In der Vergangenheit hatten iranische Regierungsvertreter immer wieder Israel oder die USA für Sicherheitsvorfälle im Iran verantwortlich gemacht. Der frühere iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hatte am Montag einen Zusammenhang zwischen dem Hubschrauberabsturz und US-Sanktionen hergestellt, die den Verkauf von Ersatzteilen für die Luftfahrtindustrie untersagen.

Außenministeriumssprecher Miller kommentierte Sarifs Äußerungen mit den Worten, letztlich sei die iranische Regierung selbst "für die Entscheidung verantwortlich, bei schlechten Wetterbedingungen mit einem 45 Jahre alten Hubschrauber zu fliegen".

Fünftägige Staatstrauer im Iran hat begonnen

Im Iran haben derweil die mehrtägigen Trauerfeierlichkeiten begonnen; die Staatsführung rief eine fünftägige Staatstrauer aus. In Täbris im Nordwesten des Iran versammelten sich am Dienstagmorgen tausende Menschen zu einer Zeremonie für Raisi, Außenminister Hossein Amir-Abdollahian und die übrigen Absturzopfer, wie das iranische Staatsfernsehen berichtete. Viele von ihnen trugen Porträts der Verstorbenen. Für Mittwoch ist in der Hauptstadt Teheran ein Trauerzug geplant, gefolgt von einer Zeremonie in Raisis Heimatstadt Maschchad am Donnerstag.

Zum Interims-Präsidenten wurde Raisis bisheriger Stellvertreter Mohammed Mochber ernannt. Die Spitzen von Regierung, Parlament und Justiz legten den 28. Juni als Termin für die Präsidentenwahl fest. Ein Anwärter auf das Präsidentenamt zeichnete sich zunächst nicht ab.

Mit Informationen von AFP

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Im Iran haben fünftägige Trauerfeierlichkeiten für unter anderem den verstorbenen Präsidenten Ebrahim Raisi begonnen
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Im Iran haben fünftägige Trauerfeierlichkeiten für unter anderem den verstorbenen Präsidenten Ebrahim Raisi begonnen

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