Die nordrhein-westfälische Polizei hat in Wesel fünf Verdächtige in Gewahrsam genommen. Im Zusammenhang mit dem Terroralarm rund um den Kölner Dom lägen staatsschutzrelevante Erkenntnisse vor, hieß es. Welche genau, sagten die Ermittler nicht. Der Zugriff durch Spezialkräfte erfolgte demnach an Heiligabend in einer Wohnung in Wesel, das rund eine halbe Autostunde nördlich von Duisburg liegt.
Verdächtiger Tadschike bleibt in Gewahrsam
Während vier Verdächtige inzwischen wieder auf freiem Fuß sind, bleibt der fünfte noch bis Sonntag kommender Woche in Polizeigewahrsam. Das Amtsgericht Oberhausen hat einen entsprechenden Antrag der Kölner Polizei bestätigt. Dies diene der Gefahrenabwehr, so die Ermittler. Bei dem Mann handelt es sich um einen 30-Jährigen aus Tadschikistan, einer muslimisch geprägten Republik in Zentralasien.
Kripochef Michael Esser sagte: "Wir schöpfen alle rechtlichen Möglichkeiten aus, um die Menschen, den Dom und die bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten zu schützen." Die Sicherheitsbehörden hatten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom und eine Kirche in Wien erhalten. Nach Angaben der Kölner Polizei bezogen sich die Hinweise auf Silvester. Doch bereits die Weihnachtsgottesdienste fanden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt.
Sicherheitsmaßnahmen am Kölner Dom bis Neujahr
Nach Informationen des Westdeutschen Rundfunks werden in der Silvesternacht mindestens sechs Hundertschaften der Polizei im Einsatz sein. Gottesdienste und Beichten sollen nach Sicherheitskontrollen weiterhin möglich sein, für Touristinnen und Touristen bleibt der Dom aber weitgehend geschlossen.
In Österreich waren bei Ermittlungen gegen ein islamistisches Netzwerk vier Verdächtige festgenommen worden. Gegen drei wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt.
Terrorgefahr auch in Bayern: Innenminister warnt
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) warnt mit Blick auf den Krieg in Israel und Gaza auch in Bayern vor einer wachsenden Terrorgefahr. "Je länger dieser Konflikt dauert, desto größer ist die Emotionalisierung und damit die Gefahr, dass jemand auf dumme Gedanken kommt", sagte Herrmann der "Augsburger Allgemeinen". Konkrete Hinweise auf Anschlagspläne in Bayern gebe es aber nicht.
"Aber potenziell ist es nicht auszuschließen", so Hermann. "Polizei und Verfassungsschutz sind deshalb höchst wachsam und stehen in einem engen Kontakt mit ihren Kollegen in den anderen Ländern und im Bund."
Mit Informationen von dpa und AFP
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