Russland hat die Ukraine erneut mit Drohnen attackiert. Unter anderem wurde in der Schwarzmeer-Stadt Odessa ein neunstöckiges Haus schwer getroffen und beschädigt. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jetzt bekannt gab, sind unter den sieben Todesopfern auch zwei Jungen. Seinen Angaben zufolge war der eine knapp drei Jahre, der andere erst vier Monate alt.
Selenskyj rief den Westen erneut auf, die Flugabwehr seines Landes zu stärken. "Verzögerungen bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine sowie bei der Luftverteidigung zum Schutz unserer Bevölkerung führen leider zu solchen Verlusten." Er mahnte, der russische Terror müsse gestoppt werden. Zugleich nannte es der ukrainische Präsident unverständlich, dass "unsere Partner sich in politischen Spielchen oder Diskussionen verlieren, die unsere Verteidigung einschränken", erklärte er auf der Plattform X.
Mindestens 18 Wohnungen in Odessa zerstört
Nach Selenskyjs Worten hat die Welt ausreichend Flugabwehrsysteme gegen Drohnen und Raketen, um auf den russischen Terror zu antworten. Auch in seiner allabendlichen Videobotschaft prangerte er den Drohnenangriff und die seiner Meinung nach unzureichenden Waffenlieferungen aus dem Westen an. "Die Ukraine hat niemals mehr verlangt, als das, was nötig ist, um Leben zu retten", sagte er.
Nach dem Drohnenangriff suchten Einsatzkräfte in den Trümmern weiter nach Menschen. Laut Behörden waren mindestens 18 Wohnungen zerstört worden. Auch in der Region Charkiw im Osten der Ukraine starb bei einem Drohnenangriff ein Mensch.
Karte: Die militärische Lage in der Ukraine
Drohnenangriff auch auf St. Petersburg
Aus der russischem Millionenmetropole St. Petersburg wurde ebenfalls eine Drohnenattacke gemeldet. Hier explodierte nach Angaben örtlicher Medien eine Drohne an einem fünfgeschossigen Wohnhaus. Fensterscheiben barsten. Mehrere Menschen wurden demnach verletzt.
Gouverneur Alexander Beglow sprach nur lediglich von einem "Vorfall". Vom russischen Verteidigungsministerium gab es gar keinen Kommentar. St. Petersburg wurde bisher kaum von Flugkörpern getroffen. Allerdings hatte die Ukraine mitgeteilt, dass die Reichweite ihrer Drohnen immer größer werde.
Mit Informationen von dpa und Reuters.
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