Norbert Röttgen im BR Sonntags-Stammtisch
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Norbert Röttgen im BR Sonntags-Stammtisch

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Ukraine-Krieg - Röttgen: "Aktuelle Situation war voraussehbar"

Anlässlich des zweiten Jahrestages von Russlands Invasion hat CDU-Politiker Norbert Röttgen die aktuelle Situation in der Ukraine als "absolut voraussehbar" bezeichnet. Im BR Sonntags-Stammtisch forderte er mehr Unterstützung durch den Westen.

Über dieses Thema berichtet: Der Sonntags-Stammtisch am .

Außenexperte Norbert Röttgen hat mehr Unterstützung für die Ukraine gefordert. Der "schreckliche Stellungskrieg" sei auch das Ergebnis unzulänglicher westlicher, aber auch deutscher Unterstützung, sagte der CDU-Politiker beim Sonntags-Stammtisch im BR Fernsehen. Die aktuelle Situation in der Ukraine sei "absolut voraussehbar" gewesen, denn in einem Krieg werde Munition verbraucht. Könne diese nicht nachgeliefert werden, so fehle sie. Nur wenn Russlands Präsident Wladimir Putin mit diesem Krieg scheitere, habe er etwas zu befürchten, so Röttgen.

Röttgen: Putin hat keine andere Option mehr als Krieg

Röttgen warnte eindringlich vor Putin. Frieden und Putin seien etwas, was nicht mehr zusammengehe, so der CDU-Politiker. Dies sei ein Gebot des Realismus. Putin wolle den Ukraine-Konflikt, er habe inzwischen auch keine andere Option mehr, als auf diesen Krieg zu setzen, so Röttgen.

Putin ein "sehr ängstlicher Mann"

Zudem attestierte Röttgen Putin, ein "sehr ängstlicher Mann" zu sein. Mit Blick auf den Tod Alexej Nawalnys warf er Russlands Präsident vor, den Kreml-Kritiker "einem Tod auf Raten ausgesetzt" zu haben. Obgleich Nawalny "jenseits des Polarkreises" in einem "Loch" gesteckt habe, habe Putin immer noch Angst gehabt.

Röttgen sagte, er sei dagegen, Russland zu unterschätzen, jedoch dürfe man Putin auch nicht überschätzen. Der Tod Nawalnys sei in Wahrheit Ausdruck von Putins Schwäche, Angst und Fragilität.

Russland-Expertin: Putin "Herr über Leben und Tod"

Wie sich das politische System Russlands unter Putins Herrschaft verändert hat, erläuterte Russland-Expertin Katja Gloger. Sie verfasste eine der ersten deutschsprachigen Biografien über Putin und begleitete ihn über längere Zeit als erste westdeutsche Journalistin. Sie bezeichnete das System Putin als eine "im schlechteren Sinne konservative Ideologie", in der Werte wie Demokratie, Toleranz und Miteinander abgelehnt würden. Dieses System radikalisiere sich zusehends und mache Putin als Präsidenten zum "Herrn über Leben und Tod".

Im Video: Russland-Expertin Katja Gloger

Journalistin Katja Gloger berichtet im BR-Sonntagsstammtisch von den unmenschlichen Haftbedingungen im Straflager Polarwolf
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Journalistin Katja Gloger berichtet im BR-Sonntagsstammtisch von den unmenschlichen Haftbedingungen im Straflager Polarwolf

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