Etwa die Hälfte der Privathaushalte weltweit wird mit Grundwasser versorgt. Die Landwirtschaft hängt etwa zu einem Viertel davon ab – allerdings gibt es teils große Unterschiede zwischen den Kontinenten. Das geht aus dem diesjährigen UN-Weltwasserbericht hervor, der in Dakar, der Hauptstadt Senegals, vorgestellt wurde.
Demnach nutzt Asien derzeit am meisten Grundwasser: In dem Bericht heißt es, die Menge sei doppelt so hoch wie auf allen anderen Kontinenten zusammen; hauptsächlich wird das Wasser dort für die Landwirtschaft gebraucht. In einigen afrikanischen Staaten dagegen – vor allem südlich der Sahara – gibt es mehr Grundwasserreserven als derzeit genutzt werden. Das Problem: Es fehlt an entsprechender Infrastruktur und Fachkräften, um das Grundwasser zu gewinnen und zu nutzen.
Kritik an Nitratmengen in europäischem Grundwasser
Der UN-Bericht weist auch auf die Verschmutzung von Grundwasser durch Nitrat in Europa hin. Zwar entnimmt Europa mit sechs Prozent der weltweiten Menge deutlich weniger Grundwasser als andere Regionen. Allerdings sind vor allem wegen der Landwirtschaft in 38 Prozent aller Grundwasserleiter Verschmutzungen gefunden worden – vor allem Nitrat. Für Deutschland heißt es konkret: An jeder sechsten Messstelle sind die Nitrat-Grenzwerte überschritten worden.
Immer weniger Oberflächenwasser
Allgemein hält der UN-Weltwasserbericht fest, dass durch Klimawandel und Erderwärmung immer weniger Oberflächenwasser verfügbar sein wird. Gleichzeitig gehen die Autorinnen und Autoren aber davon aus, dass der Wasserverbrauch in den nächsten 30 Jahren jährlich um etwa ein Prozent steigen wird. Wasserkrisen könnten also nur mithilfe des Grundwassers bewältigt werden, heißt es.
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Rufe nach einer besseren Nutzung von Grundwasser
Der Bericht fordert, mehr in die Bewirtschaftung von Grundwasser zu investieren. Gerade für einige afrikanische Staaten könnte das ein "Katalysator für wirtschaftliche Entwicklung" sein, wie es heißt. Wichtig seien aber auch schärfere Umweltvorschriften und mehr Daten.
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