In Kramatorsk steht ein Ukrainer inmitten von Trümmern nach einem Angriff in der Nähe seines Hauses am heutigen Freitag.
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In Kramatorsk steht ein Ukrainer inmitten von Trümmern nach einem Angriff in der Nähe seines Hauses am heutigen Freitag.

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US-Geheimdienstkreise haben wohl Zweifel an Ukraine-Offensive

Die Hoffnungen der Ukraine auf größere Erfolge auf dem Schlachtfeld scheinen zu schwinden. Nach Informationen der "Washington Post" gehen US-Geheimdienstkreise davon aus, dass Kiew im Kampf gegen die russischen Invasoren das Hauptziel verfehlt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Seit mehr als zwei Monaten läuft die ukrainische Gegenoffensive gegen die russischen Besatzer schon. Aber sie kommt nicht richtig voran. US-Geheimdienstkreise glauben offenbar nicht mehr an einen durchschlagenden Erfolg - genauer gesagt, dass die Ukrainer ihr Hauptziel erreichen. Das berichtet die "Washington Post", die sich eben auf jene Kreise beruft.

Das wichtigste Ziel der ukrainischen Gegenoffensive ist es, die strategisch wichtige Stadt Melitopol im Südosten des Landes zurückzuerobern. Denn wäre die russische Landverbindung zur Halbinsel Krim unterbrochen, die Moskau 2014 völkerrechtswidrig annektiert hatte.

Minenfelder und Schützengräben als Hindernisse

Aktuell liegen die ukrainischen Truppen dem Bericht zufolge noch 75 Kilometer vor Melitopol. Doch nach Einschätzung der US-Geheimdienstkreise dürften die Soldaten weniger Kilometer vor der Stadt mit einst mehr als 150.000 Einwohnern stecken bleiben, hieß es weiter. Grund sind demnach Minenfelder und Schützengräben, die die Russen angelegt haben.

Auch Moskau weiß um die Bedeutung von Melitopol. Die Stadt liegt den Angaben zufolge an der Kreuzung zweier wichtiger Autobahnen und einer Eisenbahnlinie. Über diese Wege kann Russland Militär und Ausrüstung von der Krim in andere besetzte Gebiete im Süden der Ukraine transportieren.

Angeblich bereits 190.000 gefallene Soldaten

Eine andere renommierte US-Zeitung meldet derweil erschreckende Zahlen, was die Soldaten angeht, die seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine vor knapp anderthalb Jahren gefallen sind. Der "New York Times" zufolge sind auf russischer Seit mehr als 120.000 Soldaten getötet und mindestens 170.000 weitere verletzt worden. Das meldet das Blatt unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Auf ukrainischer Seite seien bei den Kämpfen rund 70.000 Soldaten ums Leben gekommen und mindestens 100.000 verwundet worden.

Mit Informationen von dpa und Reuters.

In der Grafik: Die militärische Lage in der Ukraine

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