Ein Auto, von dem man nur das Dach erkennen kann, steht in einer überschwemmten Straße an einer Nürnberger Unterführung.
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Heftige Regenfälle und Gewitter über Bayern haben am Donnerstagabend Nürnberg besonders stark getroffen.

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Unwetter in Franken: Regenmengen wie nur alle 50 bis 100 Jahre

Unwetter in Franken: Regenmengen wie nur alle 50 bis 100 Jahre

Der Starkregen am Donnerstag in Franken war extrem. In Anfelden waren es innerhalb von zwei Stunden 68 Liter pro Quadratmeter - so viel wie nur alle 50 bis 100 Jahre. Politiker bedanken sich bei Einsatzkräften. Klimaaktivisten fühlen sich bestätigt.

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Extreme Gewitter und heftige Regenfälle haben am Donnerstagabend die Region Nürnberg besonders stark getroffen. Der Starkregen brachte in drei mittel- und oberfränkischen Gemeinden besonders hohe Niederschlagswerte. Wie BR-Wetterexperte Michael Sachweh mitteilte, regnete es im oberfränkischen Gößweinstein in einer Stunde 64 Liter pro Quadratmeter, im mittelfränkischen Pleinfeld-Mandlesmühle in einer Stunde 63 Liter pro Quadratmeter.

Dass derartige Regenmengen fielen, liegt Sachweh zufolge in beiden Gemeinden mehr als 100 Jahre zurück. Im mittelfränkischen Anfelden wurden innerhalb von zwei Stunden 68 Liter pro Quadratmeter Regenwasser registriert. Solche Regenmengen kommen dort nur alle 50 bis 100 Jahre vor. Nach Angaben des Meteorologen war das Unwetter vor allem wegen des Starkregens außergewöhnlich. Hagel und Sturmböen blieben in einem üblichen Ausmaß.

Feuerwehr leistete an 900 Einsatzstellen Hilfe

Die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken hat am Donnerstagabend knapp 300 Einsätze wegen Unwetters verzeichnet. Wie die Polizei am Freitag mitteilt, waren insbesondere aus dem Stadtgebiet Nürnberg zwischen 17.00 Uhr und 01.00 Uhr zahlreiche Notrufe eingegangen. Meist handelte es sich um vollgelaufene Keller und Tiefgaragen, heißt es.

Vereinzelt mussten Bürgerinnen und Bürger aber auch aus ihren Fahrzeugen gerettet werden. Der Sprecher der Nürnberger Feuerwehr, Sebastian Kahl, sprach am Vormittag gegenüber dem Bayerischen Rundfunk von rund 900 Einsatzstellen, an denen Hilfe benötigt wurde oder noch wird. Zeitweise hätten sich rund 50 Bürgerinnen und Bürger am Notruf in der Warteschleife befunden.

Im Video: Ein Mann wird in Nürnberg aus einem Auto gerettet

Ein Mann wird aus einem Auto gerettet.
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Ein Mann wird aus einem Auto gerettet.

Politiker bedanken sich bei Rettungskräften

Am Morgen nach den schweren Überflutungen in Nürnberg gab es unterschiedliche Reaktionen. Mehrere Politiker bedankten sich bei den Rettungskräften für ihren Einsatz, unter anderem taten dies Ministerpräsident Markus Söder, der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König und Landtagsvizepräsident Karl Freller (alle CSU). Söder schrieb auf Instagram: "Was für ein schlimmes Unwetter in Nürnberg. Unser Mitgefühl mit allen, die davon betroffen waren." Ebenfalls auf Instagram bedankte sich König bei allen Einsatzkräften in Nürnberg und aus dem Umland sowie beim Energieversorger N-Ergie.

"Wir halten über Stadtgrenzen hinweg zusammen"

Freller schrieb in einer Pressemitteilung, die Feuerwehrfrauen und -männer und Angehörigen aller weiteren Hilfs- und Rettungsorganisationen hätten Vorbildliches geleistet und sogar Menschenleben gerettet. Es zeige sich, dass die Finanzmittel, die Land und Stadt für die Rettungsorganisationen jährlich aufwendeten, dringend nötig seien.

"Danke an alle Einsatzkräfte, die beim gestrigen Unwetter Schlimmeres verhindert und geholfen haben. Wir halten über Stadtgrenzen hinweg zusammen", schrieb der Nürnberger SPD-Chef Nasser Ahmed auf Instagram. Auch Fürther Wehren waren nach BR-Informationen in Nürnberg im Einsatz.

Klimaschützer sehen sich in Protest bestätigt

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" sahen sich vor dem Hintergrund der Ereignisse in ihren Protesten bestätigt. Sie hatten am gestrigen Donnerstag einen "Aktionstag Nürnberg" mit diversen Straßenblocken durchgeführt, mussten am Abend ihre Aktionen aber unterbrechen, als der massive Regen einsetzte und Straßen und Unterführungen überflutete. "Wir müssen keine Straßen mehr blockieren, um unseren Alltag zu unterbrechen. Wir sehen, dass die Klimakatastrophe für uns übernimmt", hieß es in einer Mitteilung. Die Ereignisse in Nürnberg seien ein Vorgeschmack darauf, was als Folge der Erderwärmung passieren könne.

Im Video: Lorenzkirche wird nach Unwetter begutachtet

Schwer getroffen hat das Unwetter auch die Lorenzkirche, wo Wasser über das Dach eingedrungen ist.
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Schwer getroffen hat das Unwetter auch die Lorenzkirche, wo Wasser über das Dach eingedrungen ist.

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