Ein Gericht in Großbritannien hat am Freitag die Klimaaktivistin Greta Thunberg und vier ihrer Mitstreiter vom Vorwurf der Störung der öffentlichen Ordnung freigesprochen. Richter John Law erklärte zur Begründung, die vorgelegten Beweise reichten nicht aus, um die Anklage zu stützen.
Öl- und Gasindustrie: Aktivisten versperrten Hotel
Die fünf Beschuldigten hatten im vergangenen Herbst den Zugang zu einer Konferenz der Öl- und Gasindustrie in London blockiert und waren einer Aufforderung der Polizei zur Räumung nicht gefolgt. Richter Law sagte, die Polizei hätte weniger restriktive Maßnahmen ergreifen können. Zudem hätten die Beamten vor Ort nicht ausreichend definiert, wohin sich die Demonstranten bewegen sollten. Die ergangene Aufforderung, sich zu zerstreuen, sei unklar und damit rechtswidrig gewesen.
Demonstranten begingen keine Straftat
Die Teilnehmer der Protestaktion, die sich daran nicht hielten, hätten damit keine Straftat begangen. Bei einer Verurteilung hätte Thunberg und den anderen Angeklagten eine Geldstrafe von bis zu 2.500 Pfund (2.900 Euro) gedroht. Neben der 21 Jahre alten Aktivistin und den vier Mitangeklagten wurden mehr als zwei Dutzend Demonstranten am 17. Oktober vergangenen Jahres festgenommen.
Thunberg bereits einmal verurteilt worden
In ihrem Heimatland Schweden war Thunberg wegen der Missachtung einer polizeilichen Anordnung bei einem Klimaprotest kürzlich zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Thunberg hatte als 15-jährige Schülerin damit begonnen, sich freitags vor das schwedische Parlament in Stockholm zu setzen und so für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Ihr wöchentlicher Schulstreik weitete sich in wenigen Monaten zur globalen Protestbewegung Fridays for Future aus. Ihre Schulstreiks beendete Thunberg nach ihrem Schulabschluss. Sie nimmt nun regelmäßig an Klimaprotesten und anderen Demonstrationen teil. Zuletzt war sie wegen pro-palästinensischer Äußerungen in die Kritik geraten.
Mit Informationen von dpa und AFP
Im Audio: Fridays For Future International und der Nahost-Konflikt
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