Eine Zugbegleiterin winkt vor der Abfahrt eines ICE mit der Kelle.
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Die Prognose des Verkehrsministers: Pünktlichere Züge zum Feiertag - allerdings erst an Weihnachten.

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Verkehrsminister: Bahn wird pünktlicher – bis Weihnachten

Nach der Reisewelle zu Ostern hat Verkehrsminister Wissing schon den nächsten Feiertag im Blick. Er rechnet damit, dass die Bahn pünktlicher wird – allerdings erst bis Weihnachten. Was die Gründe dafür und die langfristigen Pläne sind.

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Es ist schon fast eine Tradition: An Feiertagen herrscht in Deutschland mehr Verkehr als üblich, gerade an verlängerten Wochenenden oder über Weihnachten. Gleichzeitig wird vor allem Bahnfahren oft dann zur Geduldsprobe, denn die Fernzüge sind voller als gewöhnlich. Im Hinblick auf kommende Weihnachten äußerte sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) jetzt optimistisch: Wer dann mit der Bahn unterwegs ist, soll nach seiner Einschätzung zuverlässiger ankommen als heute.

Diese Ostern blieb das große Chaos auf Deutschlands Schienen aus und auch die Einigung zwischen dem Konzern und der Lokführergewerkschaft GDL ermöglichte einen größtenteils geregelten Ablauf – ganz im Gegensatz zu vergangenen Weihnachten. Wegen der schweren Überschwemmungen in Niedersachsen waren damals die Fahrpläne in ganz Deutschland durcheinandergeraten.

Auf welcher Baumaßnahme die Hoffnungen des Ministers beruhen

Dass der FDP-Politiker so zuversichtlich in Richtung Jahresende blickt, liegt an einer ganz bestimmten Strecke, nämlich der zwischen Frankfurt am Main und Mannheim. Dort wird aktuell die sogenannte Riedbahn saniert. Das ist eine der zentralen Strecken in Deutschland, laut Wissing passiert jeder siebte Fernzug diese Strecke. "Aufgrund des schlechten Zustands gibt es dort mindestens eine Betriebsstörung täglich", sagte Wissing den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Erst mal wird es auf der rund 70 Kilometer Strecke allerdings nicht besser, denn im kommenden halben Jahr wird sie saniert – und dafür erst einmal komplett gesperrt. Sobald diese Sanierung abgeschlossen sei, werde man erste Verbesserungen spüren, sagte der FDP-Politiker: "Das wird Ende des Jahres, also zum Weihnachtsverkehr 2024 sein."

Wissing: "Bis 2030 spürbar besser für Fahrgäste und Unternehmen"

Dass die Bahn in Deutschland ein Problem mit ihrer Pünktlichkeit hat, liegt hauptsächlich an der maroden Infrastruktur, wie das Unternehmen auch selbst immer wieder einräumte. Der Blick auf die Schiene bestätigt das: Fast drei Viertel aller Fernverkehrszüge waren nach Angaben des Konzerns im vergangenen Oktober von mindestens einer Baustelle betroffen.

Deshalb verfolgt das Unternehmen ehrgeizige Sanierungspläne: Bis 2030 sollen wichtige Strecken generalsaniert sein, das bedeutet, dass eine Strecke für mehrere Monate komplett gesperrt wird, um dann alles auf einmal zu reparieren. "Bis dahin wird es sukzessive spürbar besser für die Fahrgäste und Unternehmen", so Wissing. Das Potenzial dafür ist vorhanden: Im vergangenen Jahr waren fast zwei Drittel der Fernzüge in Deutschland verspätet unterwegs.

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Mit Material von dpa und AFP

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