Der FDP-Politiker Marcus Faber spricht am 22.2.2024 im Bundestag.
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Verteidigungsausschuss: Faber folgt auf Strack-Zimmermann

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Verteidigungsausschuss: Faber folgt auf Strack-Zimmermann

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Marcus Faber wird neuer Vorsitzender des Verteidigungsausschusses. Er tritt die Nachfolge von Marie-Agnes Strack-Zimmermann an, die für das EU-Parlament kandidiert. 

Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann will den Vorsitz des Verteidigungsausschusses abgeben, da sie bei der Europawahl am 9. Juni Spitzenkandidatin der Liberalen ist und somit in die Europapolitik wechseln möchte. Als Nachfolger ist Parteifreund Marcus Faber vorgesehen. Die Fraktion benenne den 40-Jährigen für das Amt, sagte eine Fraktionssprecherin.

In einer Kampfabstimmung in der FDP-Fraktion hatte sich Faber am Dienstag im zweiten Wahlgang gegen Alexander Müller durchgesetzt. Die FDP hat das Vorschlagsrecht für den Posten. Fabers Wahl zum Vorsitzenden des Ausschusses gilt als Formalie.

Faber ist für mehr Waffen an die Ukraine

Faber kommt aus Stendal in Sachsen-Anhalt. Er sitzt seit 2017 im Bundestag und seit 2018 im Verteidigungsausschuss. Verteidigungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion war er auch schon in der Vergangenheit, trat aber 2022 nach umstrittenen Äußerungen über einen Auftritt von Kanzler Olaf Scholz (SPD) im Verteidigungsausschuss zurück. Erwartet wurde, dass Müller (Landesverband Hessen) weiterhin verteidigungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion sowie Obmann seiner Partei im Ausschuss bleibt.

Marcus Faber ist Militärexperte und engagiert sich für mehr Waffen für die Ukraine. So hat er wiederholt dafür plädiert, auch die deutschen Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern.

Die Mitglieder des Verteidigungsausschusses kontrollieren parlamentarisch das Verteidigungsministerium und die Bundeswehr und sind an der Verabschiedung des Verteidigungsetats sowie an der Beschaffung von Ausrüstung und Material beteiligt.

Strack-Zimmermann: Ich war die Lauteste - bis auf Franz Josef Strauß

Strack-Zimmermann hat sich als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses immer wieder für umfangreichere Waffenlieferungen an die Ukraine starkgemacht und dabei keine Auseinandersetzung gescheut. Der dpa sage sie am Dienstag: "Ich glaube, man schätzt mich oder man findet mich ganz gruselig. Das nehme ich mit Respekt zur Kenntnis. Es ist okay. Ich bin in die Politik gegangen nicht, um nicht vorzukommen. Also man arbeitet und will natürlich auch wahrgenommen werden." Sie sei "mit Sicherheit (...) die Lauteste" unter ihren Vorgängern gewesen - abgesehen von Franz Josef Strauß.

Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP

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