Rund um den Globus sorgt die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, immer wieder dafür, dass Betriebe tausende Hühner, Puten, Gänse oder Enten vorsorglich keulen müssen. Nun hat das hochansteckende H5N1-Virus auch die Antarktis erreicht. Das hat das Zentrum für Molekularbiologie des spanischen Forschungsinstituts CSIC mitgeteilt.
Nahe der argentinischen Basis "Primavera" auf der antarktischen Halbinsel sei eine verendete Raubmöwe entdeckt und dann von Wissenschaftlern auf der spanischen Forschungsstation "Gabriel de Castilla" untersucht worden. "Diese Entdeckung zeigt zum ersten Mal, dass das hochpathogene Vogelgrippevirus trotz der Entfernung und der natürlichen Barrieren die Antarktis erreicht hat", hieß es in einer Mitteilung des Instituts. Auf vorgelagerten Inseln der Antarktis war die Vogelgrippe schon früher nachgewiesen worden.
Angst um Pinguinkolonien
Wissenschaftler machen sich nun Sorgen um die Tierwelt der Antarktis, vor allem um die dort lebenden Pinguine. Es dürften Millionen sein. So verwiesen britische Forscher jüngst darauf, dass Pinguine sehr eng beieinander nisten. Wenn das Virus in die Kolonien gelange, könne es sich sehr schnell verbreiten. "Sollte das Virus zu einem Massensterben in den Pinguinkolonien führen, könnte das eine der größten ökologischen Katastrophen der modernen Zeit darstellen."
Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle. Sie erstreckt sich über mehrere Erdteile. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei mehreren Säugetieren gefunden. In Südamerika sind bereits Tausende Robben und Seelöwen dem Virus zum Opfer gefallen. Vor rund einem Monat wurden zwei Fälle unter Eselspinguinen auf den Falklandinseln im Südatlantik registriert.
Auch bayerische Behörden kämpfen gegen H5N1
In Bayern schlägt die Geflügelpest ebenfalls immer wieder zu. Anfang des Jahres mussten wegen des H5N1-Ausbruchs auf einem Geflügelhof im Landkreis Dillingen an der Donau knapp 20.000 Tiere getötet werden. Die Behörden hoben die Überwachungszone erst vor drei Wochen auf, nachdem es keine Auffälligkeiten mehr gegeben habe. Und Ende November war am Lindauer Bodenseeufer eine Lachmöwe mit Geflügelpest entdeckt worden. Nach Angaben des dortigen Landratsamts wurden damals aber keine weiteren infizierten Wildvögel gefunden.
Mit Informationen von dpa.
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