EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich dafür ausgesprochen, eine allgemeine Corona-Impfpflicht in der Europäischen Union zu prüfen.
Von der Leyen: Sollten über Impfpflicht in der EU nachdenken
"Wir sollten möglicherweise über eine verpflichtende Impfung in der EU nachdenken", sagte von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. Sie begründete dies mit der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante und der Tatsache, dass ein Drittel der EU-Bürger bisher nicht gegen das Coronavirus geimpft ist.
Die Impfpflicht sei "eine Diskussion, die geführt werden muss", sagte von der Leyen weiter. Es brauche dazu einen gemeinsamen Ansatz in den Mitgliedstaaten. Deutschlands designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) plädierte am Dienstagabend dafür, dass in Deutschland ab spätestens Anfang März eine allgemeine Impfpflicht gelten solle.
Omikron- wie Delta-Variante ein "Wettlauf gegen die Zeit"?
Von der Leyen will eine schnelle Reaktion auf die neue Corona-Variante Omikron. "Wir wissen aus unserer Erfahrung mit der Delta-Variante, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit ist", sagte sie auf der Pressekonferenz. Die Wissenschaft rate dazu, alles zu tun, um das Beste aus der zur Verfügung stehenden Zeit zu machen, bis es Gewissheit über die Merkmale der Übertragbarkeit und den Schweregrad von Omikron gebe.
"Wir hoffen auf das Beste und bereiten uns auf das Schlimmste vor." In zwei bis drei Wochen wüssten die Wissenschaftler mehr über die Risiken. Die womöglich nötige Anpassung der Impfstoffe werde dann "rund hundert Tage dauern". Wegen Omikron haben Deutschland und die meisten anderen EU-Länder den Flugverkehr mit südafrikanischen Ländern weitgehend gestoppt.
- Zum Artikel "Corona-Variante: Was über Omikron bislang bekannt ist"
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