Die Programme des Bayerischen Rundfunks werden am heutigen Donnerstag den ganzen Tag bestreikt. Das hat Auswirkungen auf das Programm. Aufgerufen zu dem Warnstreik haben die Gewerkschaften Verdi, die Chor- und Orchestervereinigung unisono und der Bayerische Journalistenverband (BJV). Hintergrund sind laufende Tarifverhandlungen, bei denen bisher keine Einigung erzielt werden konnte.
Vom Warnstreik betroffen ist aktuell an verschiedenen Stellen der Hörfunk: So übernimmt BR24 voraussichtlich bis zum Abend das Programm von Bayern 1. Bayern 2 übernimmt zeitweise ebenfalls Bayern 1, beziehungsweise sendet Musikprogramm. Auf BR-Klassik läuft zeitweise unmoderiertes Musikprogramm. Stündliche Hörfunknachrichten wurden, bis auf zwei Ausnahmen am Vormittag, bisher sichergestellt.
Auch das BR-Fernsehprogramm ist betroffen: Das Nachmittagsmagazin "Wir in Bayern" (16.15 Uhr) lief warnstreikbedingt als Wiederholung, die "Abendschau" (17.30 Uhr) wird ohne regionales Splitting aus dem Studio Nürnberg gesendet. Alle anderen Sendungen können nach jetzigem Stand wie geplant stattfinden.
Laufende Tarifverhandlungen
In der fünften Runde der Gehaltstarifverhandlungen hat der BR den Gewerkschaften am vergangenen Montag ein verbessertes Angebot vorgelegt. Dieses sieht bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Steigerung von 4,71 Prozent zum 1. Oktober 2024 vor: Statt die Gehälter 2024 um 2,25 Prozent und 2025 um 2,46 Prozent und damit in zwei Schritten zu erhöhen, würde eine Gesamterhöhung bereits im laufenden Jahr 2024 erfolgen. Damit würde der bisherige Vorbehalt für die zweite Steigerung entfallen. Die Leermonate seit 1. Januar 2024 würden für die aktiven Mitarbeitenden über eine Einmalzahlung ausgeglichen.
Das Angebot gilt entsprechend auch für die 12a-Mitarbeitenden. Bei den Auszubildenden, Volontär/innen, Werkstudierenden und Dualstudierenden wurde eine Erhöhung um ca. 8 Prozent angeboten. Zudem hat der BR angeboten, bei den Mitgliedern von Symphonieorchester und Rundfunkorchester die Wartezeiten für eine höhere Vergütungsstufe zu beschleunigen. Beim Chor kann der BR sich eine überproportionale Steigerung der Gehälter vorstellen.
Insgesamt sind bei den Warnstreiks beim BR rund 5.000 Kolleginnen und Kollegen von den Gewerkschaften zu Aktion aufgerufen – in erster Linie alle Festangestellten und arbeitnehmerähnlichen Freien. Die Gewerkschaften fordern nach eigenen Angaben in der Tarifrunde 2024 ein Plus für die Beschäftigten von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro.
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