Eier im Eierkarton
Bildrechte: picture alliance/dpa | Arne Dedert
Audiobeitrag

Frische Eier in Verkaufsverpackung

Audiobeitrag
>

Wegen der Vogelgrippe: USA bitten Deutschland um Eier

Wegen der Vogelgrippe: USA bitten Deutschland um Eier

In den USA ist es in Geflügelbetrieben zu Vogelgrippe-Infektionen gekommen. Um die Seuche einzudämmen, wurden zahlreiche Legehennen getötet, deswegen gibt es weniger Eier in den USA – und die sind teurer. US-Behörden bitten deswegen um Ei-Exporte.

Das Vogelgrippe-Virus ist derzeit bei Wildvögeln auf der ganzen Welt verbreitet. In den USA kam es auch zu Infektionen in Geflügelbetrieben – um die Seuche einzudämmen, wurden zahlreiche Legehennen getötet. Eier sind in den USA knapp und teurer. Deswegen bitten die Vereinigten Staaten gerade in anderen Ländern um höhere Eier-Exporte. Der deutsche Bundesverband Ei hat eine entsprechende Anfrage bestätigt. Auch in Dänemark und Schweden waren Medienberichten zufolge schon Anfragen eingegangen.

Vogelgrippewelle in den USA: Ein Mensch gestorben, hunderttausende Nutztiere getötet

Vor knapp einem Jahr wurde die Vogelgrippe in den USA zum ersten Mal bei Milchkühen entdeckt. Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) sind inzwischen mehr als 12.500 Fälle bei Wildvögeln registriert – mehr als 166 Millionen Nutzvögel wie Hühner oder Enten wurden gekeult. Zudem wurden Ausbrüche in fast 1.000 Rinderherden in 17 Bundesstaaten nachgewiesen. 70 Fälle bei Menschen wurden entdeckt, Anfang des Jahres starb in den USA erstmals ein Mensch nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1. Die marktwirtschaftliche Folge: Es gibt weniger Eier in den USA, was den Preis in die Höhe schnellen ließ – rund sechs Dollar für das Dutzend Eier müssen die Amerikaner derzeit auf den Tisch blättern. In Teilen der USA liegt der Preis noch darüber. Vielerorts sind Eier so knapp, dass Supermärkte nur noch eine Packung pro Kunde verkaufen.

Vereinigte Staaten wollen Eier aus Europa importieren

Die Vereinigten Staaten haben auch in Deutschland um mehr Eier-Exporte gebeten. "Wir haben in der Tat eine Anfrage aus den USA erhalten", teile ein Sprecher des Bundesverbands Ei mit. Auch Schweden und Dänemark sollen solche Anfragen vorliegen. Wegen der Pläne von US-Präsident Donald Trump, Grönland zu kaufen, ist das Verhältnis Dänemarks zu den USA derzeit allerdings angespannt.

Nach früheren Angaben des Präsidenten des Bundesverbands Ei, Hans-Peter Goldnick, werden bereits kleine Mengen auch in die USA exportiert. Das Volumen sei aber sehr gering. Denn auch Deutschland hat keine Eier im Überfluss: Im Jahr 2023 wurden lediglich 73 Prozent der bei uns verbrauchten Eier auch hierzulande produziert. Der Rest wurde importiert. 

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!